Oktober 2005

DER SOMMER 2005 VERABSSCHIEDET SICH EHE WIR ES WAHR HABEN WOLLEN…

DIE WELT WIRD LAUTER… DIE KIDS BETRUNKENER UND MIT FUSSBALL ALS NEUES VIAGRA, KRIEGT THUN DEN MULTIORGASMUS….,EIN PAAR GEDANKEN ZU 3600 THUN UND DEN GESICHTER DES GRAUENS, IN CA. 10000 ZEICHEN… + WER IST DA EIN FAULER HUND…????

Zäck, bumm, das isches gsi u dr Summer isch verbi….. Zeitgerecht auf das Ende von <MOKKA SUMMERDANCE VOL.2/05> hat sich der Sommer 2005 verabschiedet… die letzten zwei Dj’s mussten im HELLY HANSEN spielen und beschallten vor allem unsere Pflanzen und versuchten die in üppiger Fülle hängenden Trauben noch ein wenig reifer zu spielen…. Uns soll es recht sein, für uns war der Sommer 2005 ziemlich OK. Gastromässig war er sicher nicht die Sensation, aber wir sind doch noch sehr verwöhnt durch die fetten 90er Jahre, die nie mehr so kommen werden. Der wunderschöne Ghettogarten, der jedes Jahr üppiger wird, und durch die vielen Pflanzen auch immer kleiner, kann seine Schönheit leider nicht in Betriebsertrag ummünzen….. dazu bräuchte es eine sensitivere Kundschaft. Gegenüber dem Bermudadreieck Mühleplatz können wir nicht bestehen, weil <dr Mühli> auch tagsüber ein Treffpunkt ist, und so der Vorabend, bis 23 Uhr, dort verbracht wird. Mit dem Platzangebot kommen wir auch stark an die Grenzen… Unser Hippienachbar versteht damit keinen Spass und beruft sich auf die Grundstücksgrenze…. Das war schliesslich in Woodstock auch schon so gewesen… auch Duschen konnte das Personal in Woodstock nicht…. Nun, wenn der Sommer vorbei ist, ist auch die Zwangszusammenarbeit gelaufen, und wer weiss schon was nächstes Jahr ist……. Irgendwie gefühlsmässig, war es ein langer Sommer, vielleicht wegen dem extremen Wetter, das mir jedes Jahr schräger reinkommt und uns mit seiner ganzen Fülle ganz schön auf Trab hält. Die heftigen Gewitter kommen meistens zur blödsten Zeit, dann wenn es einmal wieder richtig Leute hat, und der Dj auf Topform aufläuft… zäck bumm u fertig isches mittem Gschäft……. Vielleicht kommt mir ja diese Sommerzeit auch so lange vor, weil wir doch permanent am Ball bleiben, fast keine Breaks kennen und <nebenbei> noch ein wunderschönes, aber arbeitsintensives Festival durchführten…. Nun, ich bin eh Workaholic und lebe eher nach der Devise: Wer rastet, rostet..!!!! und wenn Mann schon keinen Sport betreibt und nicht einmal weiss, was die Championsliga ist….. schadet es sicherlich nicht, wenn ich dauernd in Bewegung bleibe… Hey MC, hesch eigentlech kes Hobby…????

Das Festival <AM SCHLUSS/05> war, trotz erstmaliger Durchführung, ein Grosserfolg, von dem noch lange gesprochen wird. Der Zeitpunkt, sehr früh im Sommer, wurde zwar im Vorfeld als nicht optimal kritisiert, mit dem Argument, dass dann Ferienzeit sei….. unsere Erfahrung ist eher, dass es immer viele Leute gibt, die nicht während der <Ferienzeit> verreisen, und die sehr gerne im Sommer in ihrer Nähe einen Anlass haben, den sie dann mehrere Abende besuchen gehen. Und so war es dann auch. Das Publikum war homogen, treu und altersmässig im oberen Segment… schon fast Grufties…. und sehr, sehr dankbar für das Gebotene, was uns auch wieder sehr freute. Die Lokalitäten waren traumhaft und der Platz, als ganzes, eine einmalige Sache. Die Geschichte, wie es zu dieser Superbühne kam, ist schon so spannend, dass sie hier aus Platzgründen nicht wiedergegeben werden kann. BACKSTAGE, also hinter der Bühne, waren die Verhältnisse schon fast paradiesisch, und alle Künstlerinnen und Künstler waren restlos begeistert. Wir hatten eine 45 m2 grosse Garderobe mit Töggelikasten und genug Platz für Trottinetrennen, natürlich mit Ganzkörperspiegel, 2 Kühlschränken, üppigem Blumenschmuck und einem 1.5 m langem Segelschiff und dem Springbrunnen vor dem Fenster, was die fehlenden Toiletten mehr als wieder gut machte……. Männer durften dafür, so richtig showbranchenmässig, hinter der Bühne in den Waschtrog pissen… etwas, von dem jeder Schauspieler und Musiker träumt… (i weiss, dass tönt itz huere blöd, u d’frouä recke sech itz volländs a chopf… aber äs isch glich wahr…..) die Stimmung unter den Künstler/innen war dementsprechend aufgekratzt, denn: Zufriedene Musiker/innen geben bessere Konzerte…!! Das ist ein Fact, den ich schon lange kenne, und mit dem wir immer schon gearbeitet haben.

Das Konzept des Festivals geht auf. Gutes Programm, ein Act pro Abend und schöne Lokalität… u chli öppis für d’ouge….. die Beleuchtung der Bäume am Aare-Ufer kostet zwar nicht wenig, macht aber so viel aus in Sachen Stimmung auf dem Platz… nur die Spendenmoral der Besucher/innen könnte noch besser werden, aber ich denke, dass diejenigen, die spenden, relativ viel spenden und dann halt viele Leute gar nichts in das Netz legen… hey, i bi das jahr scho am greenfield u ufem gurte gsi…. weisch…!!! Der Umstand, dass die Stadt Thun im Frühsommer die Szene auf dem Mühleplatz be- und verdrängte, half uns natürlich ungemein….. (Aufschrei aller SP-Parteimitglieder… aller Sozialarbeiter und allen mit dem Helfersyndrom…… i weiss, dass isch itz huere fascho, aber ertraget die lüüt einisch drei wuche eis zu eis…!!! u mit revolution het das drögele scho lang nümm z’tüe… und ich als Veranstalter der ersteren Stunde, kann es zwischendurch nicht mehr hören, das Lied der armen Drogenkranken und der bösen Gesellschaft… Wenn ich sehe, was da alles an Drogenarbeiter/innen um diese Szene herumschwirrt, und wie sie alle Angst haben, ihre Jobs zu verlieren… wird es mir schon ein wenig anders. Die Energie, die auf dem Mühleplatz herrschte, ist für jemand, der etwas Konstruktives und Menschenfreundliches machen will, schlicht und einfach eine Zumutung. Fertig!) soweit polemisch… Die Stimmungsbilder von <AM SCHLUSS/05> gibt es unter <Festivals> auf WWW.MOKKA.CH zu sehen.

Wer Erfolg hat, kommt aber auch sehr schnell unter Druck…. Ich habe nun die Ehre für <AM SCHLUSS/06> einen entsprechenden Platz zu finden…. mit Bäumen… mit genügend Platz für mindestens 1000 Leute, mit festem Boden und möglichst wenig oder mit verständlichen, toleranten Anwohner/innen, und das, in der Stadt Thun oder in der nahen Peripherie… (033 222 73 91 nimmt Anregungen und Tipps entgegen. Das Wissen, dass es Leute gibt, die für ein schönes Festival auch einen Weg von 5-600 m zurückzulegen bereit sind, und die so ein Festival extrem schätzen, macht es mir einfacher. Wir wollen auch nächstes Jahr… denn AM SCHLUSS/05 war erst der Anfang…!!!!!

Noch etwas zum Thema Festival. Hätten wir unsere Zusammenarbeit mit <IM FLUSS> auch dieses Jahr weitergezogen, und dabei das Timing der beiden vorangegangenen <Schwimmenden Festivals> beibehalten, hätten wir am Montag 15. August bei schönem Sommerwetter mit der Wasserung des Flosses begonnen, und dann am Freitag 19. August bei strömendem Regen das Festival eröffnet… am Samstag wäre wegen dem Regen wohl niemand an die Aare gekommen, und am Sonntag, dem ersten Tag des Hochwassers, wäre das Floss wohl abgetaucht… die Seile gerissen oder die Ankerschrauben in den Ufermauern gebrochen…. das Floss hätte dann wohl das billige Fussgängerbrüggli beim Rathaus weggerissen und wäre wohl mit Karacho in die Kyburgbrücke gerast….. und wir wären dann sicher die berühmtesten Festivalveranstalter Europas geworden… und ich hätte dann tagelang allen Journalisten und den angereisten Kamera-Teams erklären müssen, dass wir das nicht absichtlich gemacht haben, und wir doch trotz Anarchismus, tief im Herzen, verantwortungsbewussste Veranstalter sind…. der Schaden hätte in die Millionen gehen können, und wir würden jetzt ein Benefizkonzert nach dem andern machen müssen…. es ist doch manchmal gut, wenn das Hochkapital sich aus der Provinz zurückzieht… und im Fluss sind wir ja so oder so…..

Apropos fliessen und Flüssigkeiten: Der Sommer 2005 hat wieder ganz klar aufgezeigt, dass das Trinken definitiv zum Hobby Nr.1 der Schweizer Jugend aufgestiegen ist. Was da an Alkohol durch die Gegend getragen wird ist schon fast nicht mehr zum Glauben, und die Kids sind ab 22 Uhr meist so breit wie die N1 im Grauholz… zudem sind sie so was von laut geworden, dass wir mittlerweile erst nach den Konzerten die Ohrenschütze setzen…. das hängt wohl mit den weissen Stöpseln des I-Pods zusammen, die sich innerhalb von wenigen Monaten hunderttausende von Schweizerinnen und Schweizer ins Ohr drücken, und die sie wohl knapp noch in der Nacht rausnehmen… dafür reden sie dann lauter, oder besser gesagt, sie brüllen. Der Fussballwahn, der Thun befallen hat, tut da seinen Teil noch dazu… von der Stadtregierung werden Freinächte gesprochen, die dann schlicht und einfach zu Drogen-Events verkommen… Hopp Thun… Hopp Thun… chäschpu zaut ä rundi..ole..ole..ole… Hopp Thun…… Ich habe es schon allen Journalisten gesagt, die in den letzten Wochen in Thun für Reportagen über <das Wunder von Thun> recherchierten: Ich mag es allen gönnen, die jetzt besseren Sex haben, weil Thun mit dem FC THUN abhebt und wir nun allen Medien ein Thema Wert sind… aber bitte missbraucht die Situation nicht, wir brauchen definitiv kein THUN SÜD… und werden besser t(h)un, uns im Alltag für eine lebendige Stadt einzusetzen, und damit meine ich auch die klinisch tote Hauptgasse, nachhaltig zu agieren, dabei die Besonderheit des Zwerges Thun beizubehalten und nicht die ganze Drogenprävention wegen dem Fussball über den Haufen zu werfen. Wer weiss, wo der FC THUN in drei Jahren steht…????

Gut, das fragt man sich ja heute generell… wo sind wir in drei Jahren…???? aber wir leben immer noch als teil der 4% der privilegiertesten Erdenbürger/innen… und unsere Umgebung ist superschön und morgens beim aufstehen, können wir uns noch überlegen, ob wir das Cafe zuhause oder im Spunten trinken, Laugen- oder Buttergipfeli… dazu essen, und wo wir einen Tisch zum Abendessen reservieren wollen… Ferien an der Adria oder lieber in Spanien oder ein wenig plantschen auf den Malediven… und solange wir das alles noch können, liebe Tunesier/innen… solange geht es uns nicht wirklich so beschissen, wie es manchmal den Anschein macht, wenn man die <Gesichter des Grauens> an einem arbeitsfreien Samstag in der Thuner Fussgängerzone anschaut, wo alle als Hobby shoppen und zur-Schau-stellen, dass sie wer sind, nicht etwa Single, schwul, arbeitslos, oder sonst irgendwie abartig……nein, alle Heteros, die zu zweit entscheiden, ob heute Abend die 4 Stagioni oder die Mammas-Best-Schinken-Fertig-Pizza in die Mikrowelle geht… noch einen Kurzbesuch im Tempel von Mobilzone oder Swisscom machen, und ab mit den Adiletten ins Parkhaus, den abgestellten Leasingvertrag auf vier Rädern abholen, und in die Beziehungs-Knast-Zelle für ein weiteres Wochenende in Gefangenschaft….

Da war auch noch eine andere Erkenntnis des Sommers 2005 für mich: Es braucht ja gar keinen Fähigkeitsausweis für eine Familie mit Kindern….. und das merkt man, schmerzlich, tagtäglich…….

Nun beginnt nahtlos unsere 19. Konzertsaison, die bis Sommer 2006 dauert, und die Musik aus aller Welt auf unsere Bühne bringt, Bekanntes und Unbekanntes, live and direct…..

Auf www.mokka.ch gibt es die Musik der auftretenden Künstler zu hören… lasst euch ruhig betören…

Ich fordere euch auf, auch einmal Unbekanntes zu besuchen, etwas zu wagen und nicht verzagen und allen weitersagen…. MOKKA is in the House, since 1986…!!!!!

Ich möchte mich an der Stelle noch bei allen unseren liebenswerten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Beständigkeit bedanken, ohne die es nicht gehen würde.

Und zu guter letzt: Wir haben uns mitte Sommer von unserer langjährigen Puffmutter Cornelia Kropf ‚aka Cone’ verabschiedet und wünschen ihr von ganzem Herzen nur das Beste… All the best.. und sagen hier noch einmal ganz klar und deutlich: Merci Tuusig!

Auf einen heissen Herbst, mit allem Herzblut, das wir produzieren können, hebe ich das Mostglas….

KULTUR IST EIN DÜNNER LACK, DER DURCH ALKOHOL LEICHT AUFGELÖST WIRD…!!!!!

LIEBE GRÜSSE AUS DER STADT AM RANDE DER ALPEN….

                                                                                    

                                                                                         MC ANLIKER

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