Mai 2013

MIT WAS HABEN WIR DAS VERDIENT…?? DAS HORROR-WETTER ALS MAHNZEICHEN, DAS WIR ERNST NEHMEN SOLLTEN

Sind wir ehrlich, das momentane Wetter setzt uns allen mehr zu als es uns lieb ist.. Schafskälte als Dauerzustand, Wolkenwände wohin das Auge reicht, durchlaufende Zentralheizungen und keine Änderung in Sicht. Auf das Wochenende womöglich noch Schnee im Strandbad, kein Wunder träumen die Schwimmer von einem Dach über dem Becken! Ich bin eigentlich wetter= resistent und erklärtermassen, kein Fan von Temperaturen über 24 Grad, aber auch ich finde es langsam sehr ätzend und die Aussicht, das ich meine Vorfenster dann kurz vor dem August für 3 Wochen in den Keller stellen kann, heitern mich auch nicht wirklich auf. Mit was haben wir das verdient? Wo führt das hin? Und mit was müssen wir in Zukunft rechnen? Was, wenn das so bleibt und Sommer plötzlich nur noch erinnerung ist? Huuu!!!  Natürlich hat dieses Scheisswetter auch Vorteile, ich z.B. kann meine teure Island Winter-Sturmjacke beim nächtlichen rauchen auf dem Balkon noch etwas amortisieren, die Schnecken im Garten können die Biosetzlinge ungestört fressen, die Gärtnereien können das doppelte an Setzlingen verkaufen und die Restaurants haben mittags volle Tische, weil man sich ja irgenwie aufbauen muss.

Ich gehe davon aus, das auch der Verkauf von  Psychopharmaka boomt und das die grossen Energiekonzerne sich die Hände reiben, bei dem Wetterbedingten Oel und Gasverbrauch. Oekologisch ist aber solches Wetter die Mega-Katastrophe, denn nun fahren wirklich alle mit dem Auto, weil es auf dem Velo nicht mehr wirklich lustig ist und so ist unsere kleine Stadt am rande der grossen Alpen, zurzeit neben einer Bau, auch eine Staustadt. Das Verkehrsaufkommen ist so dicht, dass es eben nur eine Strassenbaustelle braucht um Stau auf allen Achsen zu erzeugen. Gebaut wird, nicht nur auf Strassen, auf Teufel komm raus und was früher: <Baue deine Zukunft> hiess, heisst heute eher: <Verbaue deine Aussicht>. Nicht das ich dem Roten Tiger den Erfolg nicht gönnen mag, aber Thun verliert auf dem Weg nach oben ganz klar Freiräume und Charme. Wir werden immer mehr zu Mittelland und wo man sich am Sonntag an einer Wiese freut, stehen womöglich schon am Dienstag Profile, weil Wiesen keine <Rendite> abgeben. Die Landreserven schmelzen weg wie weiteroben die Gletscher und ich frage mich: werden wir in 10 Jahren dann die Rabenfluh überbauen?   

Ist das Wetterinferno, das uns nun seit Wochen schlecht schlafen lässt,  nun etwa die Strafe dafür, das wir ein Kilo Scheinefleisch für Fr. 7.99, 1 Kg. Spargeln aus Peru für Fr. 5.40, T-Shirts aus Bangladesh für Fr. 3.50, Mangos aus Guinea Bissau für Fr. 1.90 das Stück, Emmentaler Käse für schlappe 7.90 das Kilo… Flachbildschirme mit 125 cm Bilddiagonale für Fr. 389.- kaufen können und das auch ganz normal einfach machen? Die Tendenz, alles immer billiger haben zu wollen ist auf alle Fälle zunehmend! Geiz ist Geil… hatten wir immer irgendwie eine trümmlige Sache gefunden und wir waren lange Zeit stolz darauf , das wir Schweizer anders sind, hatten Freude an unseren hohen Preisen und verachteten die deutschen Nachbarn für Aldi und Lidel, bis die dann halt zu uns kamen und den Schweizer Detailhandel extrem unter Druck setzten. Nun sind auch wir nicht mehr bereit faire Preise zu bezahlen, obwohl wir wissen, das für 1 Kilo Käse, 10 Liter Milch verarbeitet werden müssen und dass da noch Arbeit, Lagerung, Transport, Kühlung, Werbung und Feinverteilung dazu kommt. Der Emmentaler Käse für Fr. 7.80 das Kilo ist irgendwie pervers und doch kaufen wir das Produkt ohne mit der Wimper zu zucken. Wir wissen zwar noch knapp was eine Kuh ist, aber den Rest vergessen wir gerne..

Vor 200 Jahren hätte man auf alle Fälle irgend eine/n Schuldige/n für dieses Wetter, das uns mittlerweile auch irgenwie Angst macht, sind wir ehrlich..! gesucht und wohl auch gefunden und hätte diese Person gefoltert und aufgehängt, im besten Fall. Wir können aber einfach anfangen zu denken, uns Gedanken machen zu unserem ruinösem Lebensstil und bei uns selber anfangen mit den veränderungen die im Grossen, Globalen schon lange nötig währen und damit werden wir plötzlich so viel zu t(h)un haben, das wir das schlechte Wetter gar nicht mehr so spüren…..

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