Oktober 2008

Nur noch schnell die Latte Machiata runterspülen und die Confitürenfinger an den frisch renovierten Sergio® Hosen abputzen… und schon ist der Schreiber parat für seine sakralen Worte zum Samstag. Schon ist das Glasfaserkabel in Bereitschaft für die Datenübertragung… Hey MC, schrib ändlech (es ist 8.45 und ich habe 4 Std. Schlaf im Kopf). Vielleicht noch ein Latte Machiata…? Mach ich! Durch die Erfahrung der letzten Monate weiser geworden, schreibe ich zuhause, in der Annahme, dass der Betreibungsweibel heute keinen Besuch bei MC Anliker geplant hat… Der Mann hat es ja auch wirklich schwer mit mir und ich muss sagen, er lebt das New Public Management tagtäglich… Kosten-Nutzen immer schön abwägend, so kommt es, dass er bei mir eigentlich nicht so gerne zu Besuch kommt, weil die Kosten höher sind als der Ertrag und er bei mir immer Punkteverlust auf seinem Konto in Kauf nehmen muss.

Als MC / Master of Ceremonies, als Zeremonienmeister , hat man den grossen Vorteil, dass eigentlich alles was da irgendwie rumsteht und liegt zur Berufsausübung eines MC’s benötigt wird und da ja niemand genau den Beruf des MC’s definieren kann, kann auch niemand genau sagen, was man einem MC pfänden kann… den Alligator…? Nein, mit dem spaziere ich immer, zwecks Festigung meines gefährlichen Rufes, durch die Thuner Fussgängerzone und besuche die Homies im Mac Donalds®… der Rote Ferrari Testarossa… nein, mit dem fahre ich immer in die Prodega® meine Chupa Chups® kaufen.. der Sturzhelm und die Gucci® Lederjacke ? die sind leider  auch nicht Pfändbar, weil ich beides für die VIP Eröffnungs Fahrt des Dampfbähnlis im Schadaupark brauche, die nächstes Jahr stattfinden wird und auf die ich mich schon seit Wochen extrem freue, weil ich den Baufortschritt des Bähnlis über die Istallierten Webcams täglich von meinem Büro aus beobachte. Die Ansprache zur Eröffnung des Zukunft Werkes wird sicher bombastisch werden und  Matthias Zellweger wird für diesen Historischen Anlass sicher extra Strehlson® Outdoor Hosen in Gelb produzieren lassen, die dann so schön mit dem Grün der Parkwiesen kontrastieren… dazu noch das Tüüüüüüüü der Loki.. Ein Top Event! Ich kriege heute schon Hühnerhaut und schon fast eine ……tion.

Aber zurück zum Pfänden…Schwierig, ja..!! Das der giftgrüne Seidenmorgenrock mit dem Silbergrauen „Pelzli“ dran, beim letzten Besuch von Madonna in meinem Schlafzimmer liegengelassen, ziemlich wertvoll ist, kann er wiederum nicht wissen… Ein harter Job, so Betreibungsweibel, aber ein Job mit grosser Zukunft. In den nächsten Monaten werden die Damen und Herren aus dem Betreibungsamt Thun Oberland wieder zunehmende Arbeits volumen haben… vielleicht wird ja jetzt schon der Platz im neuen, momentan im Bau befindlich en, Verwaltungsgebäude zu knapp sein, wenn es im Sommer 2009 ans Netz geht. Im Moment türmen sich die Akten noch den Bürowänden entlang und man munkelt, das extra ein ehemaliger Maurer, trotz schlechten Arbeitszeugnissen, vom Betreibungsamt eingestellt wurde, weil die Aktenstappel immer wieder zusammen stürzten und es einen Fachmann braucht um das Chaos abzuwenden. Dieser Betrieb ist für die Zukunft gewappnet, was gut ist, weil die Zukunft hart sein könnte, trotz so Visionären Projekten wie Dampfbahn Schadau West und Dampf maschinen Museum Thun.

Liebe Leser/innen, bis hier war das jetzt reine Unterhaltungsschreibe, alles nur Halbwares, um euch in der Zeit der Epochalen Gesellschaftsveränderung und Bedrohung der letzten Tage ein wenig Muse zu bieten. Ich bin mir bewusst, das da jetzt eigentlich ein Scharfer Text gegen den
Casino Kapitalismus und die Arroganz der Neoliberalen Wirtschaft stehen müsste, aber was in den letzten Wochen an den Finanzmärkten passiert ist, ist lange schon absehbar gewesen und der Mechanismus in dem am Schluss die Öffentliche Hand, also wir, die Zeche zu bezahlen haben ist auch nicht neu und wurde auch von mir schon zig-fach auf das Papier gebracht. Wer mit 10 Millionen abstürzt, erhielt immer schon den besseren Fallschirm als der Fabrikarbeiter der bei 12 Gläubigern zusammen 7626.- Fr Schulden hat. Das war beim Crash der Spar& Leihkasse Thun nicht anders und es wird auch heute nicht anders sein. Klar wird uns jetzt versichert das dem kleinen Sparer nichts passieren wird, auch das wurde beim SLT Crash erzählt, aber die Auswirkungen der Geldverbrennungs Aktion namens <Finanzmarktkrise 2008> werden Global spürbar sein, so Global wie heute die Wirtschaft ist. Ganze Kontinente und alle Gesellschafts schichten werden davon Betroffen sein. Es ist auch anzunehmen das niemand aus dieser Geschichtslektion etwas lernen will, wie immer. Eher gibt es Politische Rechtsrutsche als das die Gesellschaft und die sie zu vertretende Politik die Wirtschaft als einziger und grosser Bündnispartner auf die Strafbank schicken und für die nächsten 1000 Spiele sperren lassen wird,
da mache ich mir nichts vor.

Noch wegen der Erfundenen Schreibe im ersten Textteil : Ich bin heute Schuldenfrei und vermisse den Betreibungsweibel nicht wirklich, kenne mich aber in dieser Materie gut aus. Das Betreibungsamt hat keinen Maurer angestellt, ertrinkt aber in Akten, die wirklich den Wänden nach gestappelt sind. Die Dampfbahn Schadau finde ich eine Frechheit gegenüber dem schönen
und einmaligen Park. Das in der heutigen Zeit so etwas Bewilligt werden kann, ist mir Rätselhaft, darf man ja im Sommer nicht einmal mehr legal Baden, im Schadaupark. Als Signal für ein Modernes Thun und für die Kulturstadt Thun ist so etwas sowieso Kontraproduktiv, genau wie damals die Trottelwürmer, wer sich an diese noch erinnnern kann. Und zum guten Schluss will ich nach den vielen Zeitungsberichten über Gewalt  bei uns in der Institution CAFE BAR MOKKA
noch anmerken, das wir nicht wirklich ein Gewalts Problem haben. Der vielbesprochene Vorfall vom 30. August 2008 war eine Sache von 5 Minuten Puff und 2 Sekunden Action, aber halt mit grossen Auswirkungen. Unser Betrieb leidet wie alle anderen auch unter der Verblödung der Gesellschaft und ihrer Speerspitze, der wohlgehüteten, übersättigten aber Wohlstandverwahr losten Jugend, Punkt, Fertig. Euch, liebe Erwachsene Leser/innen, wünsche ich noch ein gemütliches Samstagmorgen Aperöle.. u düet de nid z`lut Gröhle.. gäuet!!

Thun 10.Oktober 2008 / Thuner Tagblatt

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