Juni 2011

VERÄNDERUNGEN DIE AN DIE NIEREN GEHEN… ANDERE BLICKWINKEL UND SONSTIGES VON MC ANLIKER ZUM JUNI 2011

Warum kann es nicht immer so sein, warum hat man nicht immer so Schwein…. das frage ich mich doch ab und zu, wenn das Herz so schön aufgeht und warm wird, wenn der Alltag plötzlich ganz weit weg ist und mir vieles am Arsch vorbei geht, was sonst eigentlich mein Tagesinhalt ist…  Unser Leben hier ist irgendwie nicht für die Liebe geschaffen, obwohl 80% unserer Anstrengungen mit dem Thema Liebe in Verbindung gestellt wird, fehlt uns doch dermassen die Ruhe, Gelassen- und Bescheidenheit um wirklich entspannt für die Liebe sein zu können. Mit 30 dachte ich immer, das es dann so ab 50 ruhiger wird im Leben, das man sich dann etwas zurücklehnen kann, vielleicht eine Ferienwohnung im Wallis hat, eine Frau mit der Mann das Kissen vollfurzen kann, dann Grosskinder und den Bauch mit würde tragen darf und so…!!! Nun, es kam natürlich ganz anders… denn: zurücklehnen liegt eh nicht mehr drin, das Wallis habe ich mit 3 Brig besuchen in 35 Jahren auch nicht wirklich erkundet… Grosskinder sind weit und breit nicht in Sicht, für das hätte ich wohl 2 – 3 Kinder zeugen müssen und wohl eher Mädchen… der Bauch ist im Moment auch eher am kleiner werden, da ich meine Ernährung umgestellt habe und am Abnehmen bin. Den Bauch mit würde tragen – dazu lebe ich im falschen Gesellschaftssegment. Einzig die Frau ist, aber mit ihr das Kissen vollfurzen käme mir nie in den Sinn, dafür ist das Herz zu warm…

Der Monat Mai war für mich so was von intensiv. Ich habe meine Wohnung gezügelt und das hat mich ziemlich ausgesteint… Zügeln zwingt einem, das ganze Leben mit all den Geschichten, die fast alle Sachen die man liebt, oder die einem ins Herz gewachsen sind, an sich haben, durch die Hände gehen zu lassen und zwangsläufig auch anzuschauen, zu entstauben, einzupacken und weg zu tragen… oder sich von Sachen zu trennen, was ich als Sammler dann eben sehr schlecht kann… Also muss ich mich nicht wundern, wenn ich so viel Ware schleppen muss. Warum aber besitze ich soviel? Brauche ich die Sachen wirklich…? Die ganzen Fragen die da auftauchen ergeben zusammen mit der Geschichte des Ortes den man verlässt, irgendwann eine Wehmut, die man dann meistens niemandem erklären kann, weil sich nämlich niemand gerne mit Zügeln konfrontiert, ausser vielleicht ein Zügelunternehmer. Zügeln zieht uns besitzenden Menschen den Boden unter den Füssen weg, verunsichert und euphorisiert uns zugleich und ist und bleibt, in jedem Fall, lieber eine Ausnahme- situation.

Ist die Ware dann einmal am neuen Ort angekommen, beginnt das grosse Vakuum… tagelang weiss man nicht mehr genau was Sache ist… wo hat man den Schlüssel hin gelegt? Wo hat man nachts die Ringe ausgezogen und wo hingelegt? In welcher Tasche/Kiste ist die Compi-Maus die man braucht um den Text für das Mokka Programmheft zu schreiben…? Die neue Matratze muss erst erfühlt werden, man muss sich daran gewöhnen, es ist ein neues Schlafgefühl… und: Hat man die richtige Matratze gekauft oder hat man viel Geld in den Sand gesetzt…? Jedes Haus hat einen anderen Sound und den muss man auch zuerst kennen lernen. Nun habe ich z.B., zum ersten Mal in meinem Leben, eine Abwaschmaschine. Ist das Cool? …Weisch, muesch d`Sache nid vorschpühle.. muesch eifach wenn d`Maschine vou isch, äs Täp inetue u de z`Programm wähle u de Start drücke… im Migros gits Bio Täps, 90% abboubar…(Anmerkung der Tipgeberin: 97% biologisch abbaubar – sogar) alles gute Ratschläge, aber die Skeptik gegenüber der Maschine bleibt bestehen, alte Säcke sind da so. Wird die neue Wohnung auch ein wirkliches Zuhause? Wird das Herz auch immer und immer wieder aufgehen können? Und werde ich da glücklich werden? Das wird sich wohl zeigen in den nächsten Wochen und Monaten, die Hoffnung ist aber gross! Denn, die ganze Anstrengung, die eine Art Prüfung ist, muss doch ein positives Ende haben.

Ab der ganzen Zügelgeschichte kam meine Arbeit für den Club definitiv zu kurz und ich will mich hier noch bei meiner Crew entschuldigen für meine geistige Abwesenheit in den letzten 3 Wochen. Ab heute wird wohl eher wieder der Normalzustand zurückkommen und mein Büro wird wieder belebt sein, denn es gibt viel zu tun in der nächsten Zeit. MOKKA SUMMERDANCE VOL.1 + 2, das Festival AM SCHLUSS 11, dann etwelche Festlichkeiten zu 25 Jahre MOKKA und das normale Tagesgeschäft… The Show must go on.. and on.. and on. Eben nichts mit zurücklehnen Opa Anliker …. ä d`Seck muesch, eine gäh, Hueresiech…!!! In den letzten Wochen war an der Allmendstrasse wieder ziemlich viel Betrieb… und die wenigen Konzerte des, wegen meines Umzuges, reduzierten Maiprogrammes waren allesammt mittel bis gut besucht und alle hatten ein musikinteressiertes Publikum und jede Show ein anderes Publikum. Viele glückliche Menschen verliessen unser Haus und das ist ja wirklich das Schönste das uns als Veranstalter passieren kann. Dä Chund… wie die Konzertbesucher von der Band My Heart belongs to Cecilia Winter genannt werden, durfte viele emotionale Momente erlebt haben die Tage… Aus der ganzen Westschweiz reisten die Fans der urugayischen Stadion Band No te va Gustar an und sangen alle Lieder mit und unterhielten sich am Ende des Konzertes lebhaft mit den Musikern, die in Uruguay und Argentinien vor bis zu 80’000 Personen spielen und Nord- wie Südamerika Touren machen, an denen die Konzerte immer ausverkauft sind. Für dä Chund isch soöppis natürli dä Wahn… simer ehrlich…!

Manchmal sind Kontraste sehr interessant und Staunen ist ja bekanntlich gesund… Heute Morgen hatte ich ein Foto Shooting für das New York Times-Magazin bei einem Shooting Star Photografen hier in Thun. Sein Atelier ist mitten in der Stadt und hat eine, eigentlich nicht, begehrbare Terasse zur Aare hin und so kam ich auch, als einer der Einheimischen der seine Stadt wirklich kennt, zu einer neuen Sichtweise einer Strasse durch die ich seit 40 Jahre fahre und sah plötzlich die Terasse eines Mannes, der mir auch schon von den Pflanzen auf seiner Terasse erzählt hat… craisy! So Momente liebe ich und wenn sie völlig überraschend passieren habe ich das noch lieber. Das New York Times Magazin hätte ja auch einen Fotografen aus Basel oder Zürich buchen können und dann hätte ich diese Hinteransicht einer Thuner Strasse nie in meinem Leben erleben dürfen. So ist es immer wieder das Schicksal das uns die Türen zum Glück aufmacht…

Ansonsten habe ich in den letzten Monaten optische Gesellschaftsstudien gemacht und bin zu einigen neuen Erkenntnissen gekommen. Eine völlig neue Art des Unterwegssein habe ich bei den ganz jungen Frauen erkannt… neuerdings sind junge Frauen zu 3. unterwegs… warum weis ich nicht genau, aber es ist so und es ist ein wirklicher Trend… achtet euch einmal. Eine massive Zunahme der Werbung für Unterhaltungselectronic und für Lebensmittel mit den endlosen Vergünstigungen die von Woche zu Woche absurder und vorallem perverser werden… so pervers, dass man eher zum Einkaufsverweigerer wird, denn zum Superkonsumenten. Irgend auf jemandens Schultern wird diese Preisschlacht abgewickelt oder wird verteilt auf verschiedene Schultern, aber sicher auf Schultern einfacher Menschen die keine andere Wahl haben als das zu akzeptieren… und.. Wir haben immer mehr White Trash hier in der Region, Menschen denen man von weitem schon ansieht, dass sie ausserhalb der Gesellschaft stehen und irgendwo vegetieren. Einkaufen tun diese Menschen meisst nur Junk, z.B. Fertigpizza, Energiedrinks, Ice The und als ergänzung noch Multi Vitamin Tabletten. (das sah ich vor Tagen im Denner) Weitere Beobachtungen mache ich täglich und immer frage ich mich, was denn das wieder soll oder dies oder sowieso und warum das so ist….

Was gibt es sonst noch zu erzählen…? Wir machen noch 4 Shows im Juni 2011 und fahren dann unser Sommerprogramm MOKKA SUMMERDANCE VOL.1/11 wobei noch nicht ganz klar ist, ob wir den Keller die ganze Zeit geschlossen haben oder ob wir am Freitag und am Samstag noch ein Disco Programm im Keller fahren… Das Festival AM SCHLUSS 11 ist auf gutem Weg und findet vom Mittwoch 20.bis Samstag 30. Juli 2011 auf dem Thuner Mühleplatz statt, im gewohnten Rahmen. Ihr könnt ja schon einmal Geld auf die Seite legen für die Spenden, denn wir haben keine grossen Sponsoren an Land ziehen können und ihr seid dann quasi unsere Sponsoren. Sniff.

Also, ich bende hiermit diesen Text, auch wenn es noch für ein paar Zeilen Platz hätte.. und ich wünsche euch allen einen schönen Sommer mit vielen Momenten wo euch das Herz aufgeht und ganz Warm wird, sehr Warm….

Wo unser Haus steht und wo ihr uns findet wenn ihr uns sucht, wisst ihr ja.

AUF EIN GROSSARTIGES JUBILÄUMSJAHR HEBE ICH DIE WASSERFLASCHE…!!!
EUER MC ANLIKER  MONSTER OF CEREMONIES CAFÉ BAR MOKKA THUN

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