Juli 2007

100’000 KÖNNEN SICH NICHT IRREN……….GEDANKEN ZU EINEM ANLASS, DESSEN HIGHLIGHT AN DER AUTOBAHNAUSFAHRT THUN NORD STATTFINDET….

Bald werden sie wieder Leitern rauf und runter klettern, Kabel ausrollen, Lichtergirlanden auf Brücken hängen, orange und blaue Stromverteiler an allen Ecken und Enden der Stadt montieren… können ihr Festmaterial, das für <die 2 schönsten Tage des Jahres> eingelagert ist, an die frische Luft bringen, quasi zeigen, was sie an Inventar besitzen…. Die Rede ist von der eingespielten Crew der Energie Thun AG, ohne die ein kollektives Stadttrinken in der heutigen Zeit nicht mehr möglich wäre.
Da mues no ä Schtromer cho… ist bei der Installationsphase des Thuner Innenstadtfestes ein viel gehörter Satz. Jahr für Jahr gleicht dann die Thuner Innenstadt  einem Bastelkurs für Profihandwerker, an dem, neben dem Stromern, auch die Crew des Bauamtes Thun eine Hauptrolle spielt. Fahrni Ernst, der Chef der Equipe, ist ein alter Fuchs und er „ isch bekannt im Stettli, aus eine wo de scho luegt…“ Seine Handynummer ist gehüteter als der Thuner Stadtrodel…!

Was 1975 mit dem Zweck, eine neue Fussgängerverbindung zwischen Bälliz und dem Rathausplatz zu finanzieren begann, hat sich in all den Jahren zu einem Finanzierungsmodell für Thuner Vereine und Innenstadtwirte entwickelt. An diesem Anlass probt die Feldschlösschen AG, die Carlsberger Vertretung und Bähler Tinu eine Art unkoordinierten Irakfeldzug im Gastrobereich. Da werden Ausschanktresen an Bratwurststände, Glücksräder an Glacestände und mobile Pizzaöfen an Kebabstände gestellt, in der Hoffnung, dass am Fest das Wetter stimmt, dass Petrus mitspielt und dann gut verkauft wird. Für ein zünftiges Stadtfest ist das Wetter entscheidend… Gut ist es, wenn es nicht zu heiss aber ohne Regen ist.
Denn, wenn es regnet… de guet Nacht am Sächsi, da geit de d’Chiubi hingeuse, de louft de grad gar nümm, u de geit de ds’ Chaos los, u de mues de nid nume dr’ Stromer sofort cho, nei de müesse de aube no die vor Führwehr cho… Das isch de Chatzenjammer pur… Aues isch für d’ Chatz, gopfertaminonemau, hey, äs isch ämu wahr…… mit was heimer de das o verdient ??

Das Symbol des Thunfests ist seit Jahren das Riesenrad, das bereits Mitte Juli, sehr zur Freude der am Mühleplatz ansässigen Wirte/innen gestellt wird, und das sich täglich, sehr, sehr leise beschallt, um seine Stahlachse dreht. Wir Einheimischen haben noch nicht herausgefunden von was der Betreiber lebt… Klar sieht man zwischendurch einmal ein paar Touristen oder ein paar Familien, die beim Grossmärit nicht dabei sein konnten, das Rad besteigen… Aber Familien in den Ferien sind ja schnell einmal dankbar wenn sich nur etwas dreht……….
Am Thun Fest laufen dann die Uetendorfer, die aus Feuterseuy, die Interlakner, Frutiger, Burgdorfer und Bieler zu Tausenden im Kreis herum und vor allem die Seeländer…. die vo Ipsach, u die vo Pieterle… kommen dann nach Thun. Sie hält nichts mehr zu Hause, auch wenn es im Sommer auch bei ihnen ein paar Wochen keinen Nebel hat……  So im Kreis laufen gibt Durst, aber für das hett ja de dr’ FC Rot-Schwarz Chüeuschränk ufgschtellt… wo d`Schtromer am Fritig no hei agschlosse…..

Das Festende ist meistens abrupt und unsentimental… es ist einfach Feierabend und fertig lustig… ein paar Alkoholleichen liegen noch den Putzmaschinen im Weg, aber um 9 Uhr hat  die Equipe des Bauamtes die Stadt desinfiziert und wir Einheimischen, die wir vor dem Fest geflohen sind, kommen dann mit dem 9`40 ICE aus Zürich, Fribourg oder La Chaux De Fonds nach Hause und T(h)un so, als wäre nichts gewesen……

Das grösste Highlight des Stadtfestes ist aber der Abbau des Riesenrades am Sonntagnachmittag… Und man munkelt, dass die Sattelschlepper mit dem zusammengefalteten Rad bei der Autobahnauffahrt Thun Nord an ein paar einheimischen Wirten vorbeifahren, die ihnen zurufen : Tschou Riserad…Tschou, u gang doch nächscht Jahr uf  Ipsach…..!!!!!!!!

Thunfest 2007 / www.thunfest.ch / …Das grosse Stadtfestival in den Strassen und Gassen… so fängt der offizielle Werbeslogan an. Die Plakate haben mit einem verjüngten Organisationskommite im Rücken ein markantes Facelifting durchgemacht und sind nun auch lesbar und informativ, obwohl ja letztendlich genau das Programm nicht so wichtig ist, weil: Kultur ist ein dünner Lack, der sich durch Alkohol leicht auflöst.

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