März 2015

GEHIRNAMPUTIERTE IDIOTEN MIT LAUTEN MOTOREN… ABER TROTZDEM IST ES FRÜHLING… UND NUR DAS ZÄHLT!!!

Der Frühling hat sich nun definitiv von hinten an uns angeschlichen, was sofort ein neues Lebengefühl erzeugt und der Seele extrem gut tut. Am letzten Sonntag waren alle, aber alle, die sich noch irgendwie auf den Beinen halten konnten, unterwegs. Der Schadaupark war schon so voll wie vor 10 Jahren im Hochsommer, der Aarequai war bevölkert wie der Times Square in New York an Silvester und es gab so viel zu sehen… Ich sass mit meiner Liebsten auf einer Parkbank in der Nähe der Ländte beim Kursaal und kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus… unglaublich, was da alles an Kleidern, Schuhen, Sportgeräten und sonstigen Accessoires zu sehen war… ganze Containerladungen aus China zogen vor unseren Augen vorbei. Whau… Nicht, dass es ein extrem schöner Anblick war, aber nach so langer Winterzeit tat so viel Leben auf einmal zu sehen einfach gut. Zwar kommt einem da unwillkürlich das Wort <Dichtestress> in den Sinn, aber wir sind nun einmal viele Menschen auf diesem Planeten und die Ufer des Thunersees finde halt nicht nur ich schön… Zumindest gingen wir beide mit grossen Frühlingsgefühlen nach Hause in die dezente Privatsphäre.   

<Dichtestress> gibt es auch bei uns an der Allmendstrasse… Wir haben jetzt an jedem Wochentag zum Feierabend Stau vor dem Haus, dies wegen den Bauarbeiten für den <Bypass Thun>, der Umfahrung der Innenstadt, aber sicher auch, weil es einfach zu viele Autos auf unseren Strassen gibt. Seit letztem Herbst haben wir auch einen Fussgängerstreifen direkt vor dem Club, ein ziemlich edles Teil mit einer kleinen Mittelinsel, auf die man sich retten kann, im Notfall und deren gibt es ab und zu. Bei der Neugestaltung der Allmendstrasse haben es die Planer leider versäumt, die Strasse für Raser unattraktiv zu gestalten… so ist dann die Allmend-, wie auch, aber dies schon ewig, die Aarestrasse, nach dem Feierabendstau eine beliebte Raserstrecke. Speziell die getunten Autos mit der Auspuffklappe, ihr wisst wie es tönt… benutzen die Strecke gerne, wohl weil der Sound in der Eisenbahnunterführung so geil tönt… und die Bubis mit ihren Red Bull trinkenden Bräuten auf dem Beifahrersitz, links einsliden können und dann gleich nochmals links, zum Blauen Elefanten, der eh ein Mekka für Autofahrer ist. Lange dachte ich, <d’Buebe gö ga z’Outo wäsche…>, aber um 2 Uhr nachts Autowaschen..?? Da ich meistens durch die Quartiere nach Hause fahre, führt mein Heimweg auch beim Blauen Elefanten vorbei und so bekam ich diesen Winter mit, dass sich gehirnamputierte Autofahrer auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofes zum Sliden, Beschleunigen und Gummiverbrennen… treffen!! Nicht gerade leise und nicht wirklich ungefährlich, aber wohl toleriert von der Polizei, die ja, von ihren Büros an der Allmendstrasse aus, eigentlich genauen Blick auf die Szene hat und bei offenen Fenstern den Sound der Idioten hören muss, zudem hat die Kantonspolizei auf dem Areal Parkplätze für die Privatautos der Polizisten gemietet.

Neugierig wie ich bin, habe ich mich vor Ort ein wenig umgeschaut und bin ein paarmal die Strecke auf dem SBB Areal hin- und hergefahren und kam mir dabei so was von exotisch vor, mit meinem Velo. Die Autos schön nebeneinander gestellt, jeweils mit laufendem Motor, weil der ja so schön tönt… stehen <die Piloten> dann an die Potenzhilfen gelehnt und warten rauchend und Red Bull trinkend auf weitere Freunde der <geistigen Umnachtung>. Ein Bild des Grauens und White Trash wohin das Auge reicht! Sympathische Menschen sehen definitiv anders aus, als diese Jungs und Mädels… Auf alle Fälle: wenn ich rasende Autos höre, weiche ich sofort auf das Trottoir aus, das ist zwar auch verboten, aber da ja sowieso keine Polizei auf Sendung ist, spielt das keine Rolle und Fussgänger hat es nachts kaum mehr welche, zudem liebe ich das Leben zu sehr. Die besagten Auspuffklappen für die geleasten Sportwagen werden ja jetzt zum Glück verboten, dies aber nur für Neuwagen, was ich extrem schade finde, denn irgendwie greift diese Klappe direkt das Hirn an. Grundsätzlich: Eigentlich sollten wir auf eine Zukunft mit extrem erschwertem Zugang zur Mobilität hinarbeiten, aber wir scheinen das noch nicht begriffen zu haben. Wenn man sieht, was hinter dem Bahnhof für ein Aufwand betrieben wird, um ein Parkhaus für lumpige 200 Wagen in die Erde zu stellen, fragt man sich ja schon ein wenig. Für mich als Bausau im tiefsten Herzen ist so eine Giga-Baustelle zwar schon immer noch <Grosses Kino>, aber energetisch gesehen, ist und bleibt es völliger Schwachsinn.

Gleich neben dieser Mega-Baustelle schloss soeben das Restaurant Alpenblick… wenn ihr diese Zeilen lest, ist es bereits zu spät für einen letzten Besuch. Der letzte Tag der Wirtefamilie Von Planta war am Freitag, 13.!!! März 2015. So verschwindet wieder ein Teil des alten Thuns und was dann in der Zukunft im <Alpenblick> sein wird, steht noch in den Sternen. Ob alles Neue wirklich gut ist, wage ich ernsthaft zu bezweifeln… ihr kennt meine Meinung zu SWISSCOM, CABLECOM und der ganzen digitalen Verblödung, genannt: Kommunikation.

Aber nun ist erstmals Frühling angesagt und alles wird etwas lieblicher und weicher und nur das zählt.      

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