EIN LEBEN OHNE HANDY.. DER KURZE WEG ZUM PSYCHOPHATEN… WARUM MC ANLIKER KEIN BLOGGER IST UND ANDERES ZUM APRIL 2014…
Jeder Mensch hat seine Eigenheiten, Rituale, Angewohnheiten, die er täglich zelebriert und praktiziert, meistens unreflektiert und teils unbewusst. Ich schaue kaum mehr fern, weil mein Scheiss-Swisscom-TV via einem Modem geschätzte 10 Minuten braucht, um sich aufzuschalten… Völlig unsexy..!!! Das hat aber den grossen Vorteil, dass ich die Zeit, die normale Menschen vor dem Fernseher verbringen, zum Lesen nutze, was ich dann an meinem Altpapier-Guthaben merke… halbe Wälder stapeln sich da und beim Entsorgen kriegt man soetwas wie ein schlechtes Gewissen… Die elektronische Variante kommt aber für mich nicht in Frage, bleibt also der Papierberg. Wer aber jeden Tag Zeitung liest und dennoch ein Hirn zum Gebrauchen besitzt, könnte im Jahr hunderte von Leserbriefen schreiben, denn es steht so dermassen viel unreflektierer Müll in den raschelnden Blättern und z.T. in einer solch schlechten Qualität, dass einem manchmal beim Lesen nur noch übel wird. Dazu kommt noch, dass die Zeitungen bei den Lektoren sparen, was man den Texten anmerkt. Sogar ich als ehemaliger Maurer mit 9 Jahren Primarschule im Halbschlaf und 3 Jahren Berufsschule teils bekifft, dazu zunehmender Legasteniker, sehe heute beim Lesen einer Zeitung viel mehr Fehler als früher. Fast jeden Tag denke ich… hei, das schtimmt so nid, nei, hey! komplett fautsch, sowas vo näbe der Wahrheit.. da söttme ä Läserbrief schribe…!!! Jetzt stehe ich aber beruflich noch voll im Saft und habe mit meiner serbelnden Bauerndisco schon genug am Hals, und so lasse ich das Schreiben sein und grolle nur ein wenig vor mich hin.. Hu… Se… und sowieso: wer mehr als 10 Leserbriefe im Jahr verfasst und an die Redaktionen verschickt, gilt dort sicher als Voll-Psychopath und kommt auf eine schwarze Liste, die dann in den Medienkonzernen, die ja alle mehrere Titel verlegen, herumgereicht wird, wie die Jungs mit Hausverboten in der Clubscene. Also kann ich ganz froh sein, dass ich noch keine Zeit frei habe, um Leserbriefe zu schreiben, die dann nicht veröffentlicht würden und das wiederum aus mir einen echten Psychopathen machen würde. Es sind schon extrem viele Menschen an ihrer Besessenheit nach Wahrheit, Recht und Anerkennung und an der damit verbundenen Ablehnung der Gesellschaft zugrunde gegangen.
Klar, heute könnte man einen Blog machen, hey MC mach doch ä Blogg!!! Aber auch da ist das Problem der Masse, denn wie mehr Blogger es gibt, desto weniger Beachtung findet die Schreibe.. ein Naturgesetz, das in der heutigen digitalen Überflutung immer mehr auch bei Fakebook, Twitter und WhatsApp zur Wahrheit wird. (WhatsApp wurde letzten Monat von Fakebook für 16 Milliarden US Dollar gekauft.. wohl aus dem Portokässeli..!!). Wenn ich als MC ANLIKER einen Blog schreiben würde, würde der eventuell von ein paar Menschen gelesen, aber es würde mir viel zu viel Zeit wegnehmen, denn als Old School Kommunikator stelle ich mir vor, dass man ja auch wieder auf die Kommentare reagieren müsste und auch auf Anfeindungen, die man ja nicht einfach so stehen lassen könnte…
Äbe.. Äs isch äs Fass ohni Bode.. so oder so… Noch kann ich ohne Mobiltelefon, ohne Fakebook-Account, ohne Twitter und weiss ich nicht was alles ich haben müsste… leben, aber zunehmend wird es da schwieriger, weil in der Musikbranche immer mehr über diese Kanäle läuft und ich schon mehrfach auf Sand lief, wenn es darum ging, Promomaterial aus dem Netz zu erhalten und ich als Nicht-Member eines Services dann vor verschlossenem Datenschrank stehe. Ohne Handy ist man ein Voll-Exote, man ist nicht im Verteiler der mobilen Kirchen und wird so zunehmend zum Aussenseiter dieser vermeintlich vernetzten Welt. Das muss man nehmen können! Die Entwicklung in der Kommunikationswelt ist sehr schnell vorangetrieben worden, unvorstellbar wäre das alles, was wir heute benutzen, noch vor 15 Jahren gewesen… Da wäre man auch als Psychopath abgetan worden, wäre man hingestanden und hätte verkündet, dass es in der Schweiz dereinst mehr Telefone als Menschen geben würde und diese Teile mobil sein werden.. Münsige linggs mit däm Schpinner..!!! hättesi gforderet u das nid lisli!!
Leserbriefthemen hätte es in den letzten Wochen sehr viele gegeben.. Ich habe mir zumindest überlegt, ob ich nicht doch einmal ein paar Tage Urlaub beziehen sollte.. weil zu diesen Themen hätte ich gerne einmal ein paar Zeilen geschrieben: Statische Probleme beim Bau des neuen Wocher-Panoramas (ein ziemlich peinliches Thema, sind wir ehrlich, geht einmal in den Schadaupark und schaut euch diese Baustelle an… irgendwie unvorstellbar, dass bei einem solch mageren Bau soetwas passieren kann..), die Abschaffung der Trauzeugen bei Hochzeiten (etwas, was ich als Mensch, der nie geheiratet hat und der heiraten nie wirklich erstrebenswert fand, einen fertigen Schwachsinn finde, irgendwie komisch und sehr pseudomodern), die Rex-Plus-Überbauung (da bin ich als Nachbar seit Monaten sehr stark betroffen und wir, als Club, werden es sicher auch in Zukunft sein), die Kulturberichterstattung im TT (da sind wir auch betroffen und irgendwie kann man die momentan gängige Praxis nicht nachvollziehen…). Ihr seht, es gäbe dann schnell einmal mehr als 10 Leserbriefe… Ein Psychopath ist man ja sowieso sehr schnell, aber ich habe auch den Trost schon parat: Ist Dein Ruf mal ruiniert, lebst du völlig ungeniert!!! Das habe ich in den letzten 30 Jahren immer wieder gemerkt und mit diesem Lebens-Motto bin ich nicht ganz schlecht gefahren.
Nicht wirklich gut war im Februar-März 2014 unser Vergnügungs-Dampfer auf Kurs.. das Wasser war zwar klar und ruhig… die Randbedingungen eigentlich nicht schlecht, aber es war die stehende Scheisse, rein wirtschaftlich gesehen. Viele Acts konnten wir in den letzten Wochen und Monaten glücklich machen mit der Qualität unseres Hauses, mit der Berufsethik, die wir immer noch aufrechterhalten…. denn nur zufriedene und ernstgenommene Künstler geben gute Leistung, und davon profitiert das Publikum, aber eben nur wenn es vor Ort ist. Das vorliegende April 2014 Programm bringt sehr viel Musik, in einer grossen Bandbreite, auf unsere Bühne… wir sind uns bewusst, dass dies durchzuziehen eine grosse Arbeit sein wird und wir Ende April noch müder sein werden als jetzt schon….. aber es ist einfach ein grosses Angebot an interessanten Künstlern auf dem internationalen Musikmarkt vorhanden, und wer, wie ich, jahrelang Einblick in die Branche hat, sieht, dass im Moment sehr gute Musik gespielt wird. Ein solches Musikprogramm ist natürlich ein grosses wirtschaftliches Risiko, das bin ich mir sehr bewusst… aber sind wir ehrlich: ohne Risiko gibt es im Leben nichts wirklich Aufregendes… Und schon gar nichts zu gewinnen..!!! In der Geschichte von CAFE BAR MOKKA gab es immer Risikofreudigkeit gepaart mit konservativem Geschäftsdenken und viel Idealismus!
Ab Dienstag 1. April 2014 haben wir noch 33 Shows auf dem Programm… beenden t(h)un wir die Konzertsaison 2013-2014 mit einem wahren Paukenschlag!!! Am Mittwoch 11. Juni 2014 haben wir die grosse Ehre, einen der angesagtesten Künstler Afrikas auf unserer Bühne begrüssen zu dürfen… Aus Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, einer der elendesten Orte dieser Welt, kommt der Musiker Jupiter Bokondji mit seiner Band JUPITER&OKWESS INTERNATIONAL. Grossartige Tribal Beats und packender Afro Funk, so intensiv, dass man sich dieser Musik nicht entziehen kann. Eigentlich sollten JUPITER&OKNESS INTERNATIONAL am Festival AM SCHLUSS 14 auftreten, als dies dann nicht klappte, war ich aber dem Virus dieser Band schon erlegen, und so kommt es, dass diese Wahnsinns-Musiker nun halt zum Mokka Bühnen-Saison-Ende auftreten…. so eine Art Festival Presenting…
Das Festival AM SCHLUSS 14 findet in der Zeit vom Mittwoch 23. Juli – Sonntag 3. August 2014 statt. Fix gebucht sind: OSAKA MONAURAIL der Japanische James Brown.. HABIB KOITÉ & BAMADA aus Mali…. AL JAWALA Balkan Funk.. THE RAMBLIN WHEELS 70ties Rock … CANZONIERE GRECANICO DI SALENTO Grossartige Musik aus dem Süden Italiens.. MANILLIO + MEGALOH Gescheiter Rap.. STEFF LA CHEFFE z Meitschi usem Breitsch… 17 HIPPIES aus Berlin und BASSAKOU KOUATE & NGONI BA aus Mali zum grossen Finale..!!! Ihr könnt Euch die Daten jetzt schon reservieren und das Spendengeld auch schon auf die Seite legen…
Noch zum Thema Geschichte: Ich bin im Moment, wenn es mir die Tagesaktualität erlaubt, daran, die Daten von 28 Jahre CAFE BAR MOKKA aufzuarbeiten… und da staune ich selber am Meisten, was da alles, in diesen vielen Jahren, auf dieser kleinen Club-Bühne stand… Erinnerungen werden wach gerufen, Bilder und Stimmungen aktiviert, selbst irgendwelche Stimurolien werden in der Datenbank meines Hirns abgerufen… Hey, Backflash! Wenn jemand alte Fotos vom MOKKA hat, auf dem Publikum, also Menschen zu sehen sind, würden wir diese Bilder gerne ausleihen, um sie zu scannen und in unserem Archiv abzulegen. (Mail: sucks@mokka.ch, mit dem Kennwort <MOKFOT>) Wir selber haben kaum Fotos aus alten Zeiten, da wir ja damals wie heute immer am Arbeiten waren und früher auch noch nicht so viel fotografiert wurde wie heute. Es geht nämlich nicht mehr allzulange, und dann wird die Insel MOKKA 30-Jährig, und das wäre doch definitiv ein Buch wert.
AUF EINEN SCHÖNEN APRIL 2014 HISSE ICH DIE FAHNE DER HOFFNUNG, DER REINHEIT UND DER ZUKUNFT!!! ES GRÜSST EUCH, EUER MC ANLIKER MECHANIKER UNTERHALTUNSSCHIFF MOKKA THUN