EIN SCHEISS-JAHR GEHT ZU ENDE UND DAS 25 JAHRE JUBILÄUM VON CAFE BAR MOKKA STEHT VOR DER TÜRE. WIE MUSS ES SEIN..?? SO MUSS ES SEIN..!!!! WORTE ZUM DEZEMBER 2010 VON OPA ANLIKER
Geistreiche Worte sind von Nöten, nur das Hirn ist leider ein wenig träge und muss wohl noch etwas wacher werden.. Texte schreiben sollte wie Ping Pong sein.. die Gedanken müssen hin und her fliessen und im richtigen Moment muss es klick machen und das Schreiben muss wie von alleine gehen.. Wunschdenken. Cafe trinken..? Cafe ist so ein Mittel, dem der Ruf der Kreativ-Förderung anhängt und es ist auch immer wieder eine Herausforderung, all den Menschen, denen man in einem langen Jahr einen Cafe anbietet, den <richtigen> Cafe hinzustellen. Es ist eine alte Tradition des Hauses MOKKA, dass allen Lieferanten, Handwerkern, Serviceleuten, Tontechnikern und Musikern beim Ankommen ein Cafe angeboten wird. Es sind die wichtigen Begegnungen, für die ich mir die Zeit nehmen muss und will, die aber an gewissen Tagen zu einer Cafe-Overdose und zu einem langen Arbeitstag führen, weil die Arbeit dann halt abends und nachts gemacht werden muss, was ja mit der digitalen Kommunikation möglich ist. Der Einzige, dem nur zum Spass Cafe angeboten wird, ist Gabriel Carluccio, der die Cafemaschine wartet und den Cafe liefert. Abends um sieben: Gäbu, wosch äs Kafi..?? und der Mann kriegt das nackte Grauen. Der Klavierstimmer z.B. hat in all den Jahren immer eine Camel ohne Filter geraucht und das Espresso schwarz getrunken und dann das Klavier get(h)unt.. der Kundenberater unserer Druckerei nimmt das Expresso schwarz.. der Hauselektriker nimmt ein Cafe mit Rahm und Zucker, der eine Tontechniker nimmt Espresso schwarz mit Zucker, der andere Cafe schwarz mit Zucker… und mit zunehmenden Alter ist das Hirn gefordert….. Ihr seht, die kleinen Sachen bewegen.. hier noch ein Bisquit, da ein Versucher aus der Pfanne auf dem Herd… das alles hat mit Respekt und Nachhaltigkeit zu tun.
Der zukünftigen Stadtpräsidentin oder dem zukünftigen Stadtpräsidenten rate ich schwer, aus dem Glashaus zu kommen und z.B. den Freitagmorgen den Bürger/innen zu reservieren. Offene Bürotüre, z.B. von 10.00-11.30 Uhr, die Cafemaschine (031 952 73 78 Carluccio Caffe) auf Start, das Herz auf dem Tisch und die Ohren offen für die Anliegen eurer Bürger/innen, die euch wählen und bezahlen. Das ist dann wirklich neuer Wind im eher gläsernen Ratshaus zu Thunesien.
Ich habe dieses Scheiss-Jahr 2010 genau mit der Freude an den kleinen Sachen überstanden, habe mich mit der Kocherei getröstet, habe die kreative Arbeit an der Website schätzen gelernt und die Begegnungen mit all den Künstler/innen wieder bewusster als Bereicherung wahrgenommen, meine Wohnung auch in den dunkelsten Momenten mit Occasions-Rosen vom Rosenkavalier, wo die Verkäuferinnen immer sehr nett sind, voll gestellt, was der Seele sehr gut tut, wenn man nachts abgekämpft und ausgelutscht von der Arbeit für einen taumelnden Musikklub nach Hause kommt. Die täglichen Begegnungen mit den Menschen, die in all den Betrieben, Läden und Restaurantes ihr Brot verdienen, ist hier in der kleinen Stadt am Rande der grossen Alpen im Fall sehr motivierend… sehr viele Menschen an der Verkaufsfront sind wirkliche Bereicherungen des Alltages, ihr Fachwissen oder ihr Herzblut für die verkauften Produkte hinterlassen mir immer wieder ein gutes Gefühl als Kunde. Das Leben in der Kleinstadt hat sicher auch Nachteile, aber ich bin mir sehr bewusst, dass der Weg von CAFE BAR MOKKA in einer Grossstadt so nie zustande gekommen währe. <…dein Outfit taugt höchstens noch für euer Provinz Kaff und finden höchstens ein paar konservative Provinzler schräg….> Das waren die netten Zeilen eines super coolen Stadt-Zürchers, irgendwann im 2003, in einem E-Mail an mich.
Laut den Meteorologen werden wir diesen Winter mächtig an den Arsch frieren.. da ist es doch gut, dass es Häuser gibt, in denen Mann/Frau sich zuhause fühlen kann, wo ein Gefühl von Heimat aufkommt. Das vorliegende Dezember 2010 Programm von uns verspricht die eine oder andere Möglichkeit, mit vielen Menschen zusammen ein paar Stunden gute Musik zu feiern und die Emotionsbasis auftanken zu können. Der November 2010 gab uns auch wieder das Gefühl von doch das Richtige zu machen und als Musikclub immer noch akzeptiert zu sein, etwas Linderung bei den Finanzen und das Selbstvertrauen, das wir brauchen, um unsere Arbeit machen zu können. Es war ein sehr lebendiger Monat mit viel Arbeit und mit noch mehr Emotionen, mit vielen schönen zwischenmenschlichen Begegnungen vor und hinter der Bühne. Wie muss es sein..?? So muss es sein..!!! Ein enormer Druck ist von mir gewichen.. Klar kann ich nicht einfach so voll Entwarnung geben und naiv glauben, dass jetzt alles ausgestanden ist und ab jetzt wieder alles gut ist und kommt.. Dieses Jahr, muss ich ganz klar als Scheiss-Jahr deklarieren, ein Scheiss-Jahr, das mich aber vieles gelernt hat und mir doch gewisse Sichtweisen aufgetan hat…. mich eher differenzierter und sensibler gemacht hat und das nehme ich gerne auf den Weg in
das 25. Jubiläumsjahr von CAFE BAR MOKKA mit.
2011 ist: 25 Jahre CAFE BAR MOKKA.. die magische Zahl 25 ist erreicht, ein Vierteljahrhundert Menschen beglücken.. über 3000 Shows waren es in dieser Zeit, ca. 8000 Disco Nächte, Millionen verbrannter Zigaretten, ganze Tankwagen Züge voll Bier, ein Frachtschiff voller Rum und Vodka, Tonnen von Erdnüssen, 500 Kilo verrauchtes Marihuana, tausende von Sandwiches.. Zig Generationen von jungen und mittelalterlichen Erlebnishungrigen, nicht immer einfachen Gästen… die in unserem Haus ein und aus gingen.. Abend für Abend für Abend, Jahr für Jahr für Jahr für Jahr.. es gibt MOKKA Ehemaligen-Weihnachtsessen.. kaum zu Glauben aber wahr.. es gibt viele Paare, die sich dank unserer Existenz gefunden haben, wir hatten einige Kinderzeugungen ermöglicht und im Grossen und Ganzen haben wir sicher mehr Ehen gestiftet, als das die SVP je machen wird. Whauuuu… spürt ihr den Moment..???!!!!! Irgendwie grosses Kino, richtig festlich wird es einem zu Mute. Das hätte niemand geglaubt 1986, als es los ging mit der neuen Epoche für das Haus Allmendstrasse 14, das seit Mitte der 70ziger Jahre im Zeichen der Jugend steht…. NICHT DASS ES EINMAL HEISSEN WIRD: THUN DIE STADT DER ALTEN…. CAFE BAR MOKKA….. MUSIK ZUM TRÄUMEN IN UNSEREN RÄUMEN!!! oder: WIR ARBEITEN NICHT NUR AM 1. MAI und MUSIK IST SCHEISSE und TRAUTES HEIM SEX ALLEIN… diese Slogans sind Volksgut geworden und assozieren MOKKA-LEBEN(S)FREUDE und das ist gut so. Wie muss es sein? So muss es sein..!!!
Ob wir aber das Geld auftreiben können, um ein gebührendes Jubiläum feiern zu können, eine Festschrift zu drucken, Jubiläumskonzerte zu veranstalten, steht noch in den Sternen und in Sachen Sternen haben wir ja im 24. Jahr der Clubgeschichte mehr als schlechte Konstellationen hinnehmen müssen… Scheiss-Jahr!!! Klar, das Leben ist wie es ist…. wenn einem das Glück hold ist, dann kann man sich „Von“ nennen, kann froh sein, dass es nicht anders ist, vor allem nicht schlechter ist. Ich habe mir geschworen, dass ich, wenn dieses Scheiss-Jahr vorbei ist, irgendwo ein riesen Kreuz an irgend eine Decke, die es in dieser Grösse gar nicht gibt, machen will.. und bin zum Schluss gekommen, dass ich dazu die NASA brauche, um dieses Kreuz gross und hoch genug zeichnen zu können, das wiederum übersteigt unsere, auch schon grösseren, finanziellen Möglichkeiten. Nun überlege ich mir, ob ich das vielleicht mit den Russen und ihrer Dumping-Weltraumfahrt machen soll, sie als Sponsoren reinziehen, dabei könnten sie dann auch gleich die Sterne auschecken… Mit der geplanten Kreuz- Zeichnungs-Mission : MISSION MOKKA POSSIBLE laufe ich aber Gefahr, damit quasi die beiden Grossmächte gegeneinander auszuspielen, was aber mit der eh schon drohenden Eskalation an der Grenze Nord-Süd-Koreas und der Hektik vor dem 2. Wahlgang für das Thuner Stadtpräsidium die weltpolitische Lage eher überstrapazieren wird.. Mal sehen..
Soeben erfahre ich, das die Schweizer Stimmbürger/innen wieder einmal toll zugeschlagen haben… und statt Sex, Drugs and Rock`n`Roll zu zelebrieren, die Ausschaffungs-Initiative der SVP angenommen- und die Steuer-Initiative der SP in den Himmel geschossen haben.. Sehr schön, wir können wieder einmal Stolz sein auf unsere fortschrittliche Einstellung und werden dann wieder Mühe haben, dem Rest der Welt zu erklären, warum wir eine Initiative bachab schicken, die mehr Gerechtigkeit in das Steuersystem bringen würde…. Resultate zu den Wahlen in Thun habe ich keine… die lese ich dann morgen zum Cafe bei Many`s am Bahnhof…. Es ist Sonntag 28. November 2010, 18.45 Uhr.. unten auf unserer Bühne starten soeben die jungen, smarten Musiker der englischen Band SUBSOURCE ihren Soundcheck… Es ist die vierte Show der Woche. Opa Anliker hat den Rindsbraten am Donnerstag in Wein und Gemüse eingelegt, gestern gekocht und heute aufgeschnitten und in einer Stunde wird der Braten, der besser ist als der der Grossmutter… (was in England natürlich schnell einmal möglich ist…) Rock-Geschichte und 5 junge Engländer um eine Erfahrung reicher sein. Wie muss es sein..?? So muss es sein..!!!!
ICH WÜNSCHE EUCH ALLEN EINEN SCHÖNEN DEZEMBER UND FROHE FESTTAGE UND DENKT DARAN: DR WÄTTER ISCH HUERE MÖNGU..!!!
EUER MC ANLIKER MONSTER OF CEREMONIES MOKKA THUN