Februar 2011

FLÜSSIGE STIERHODEN IN ZUCKERWASSER ZUM FRÜHSTÜCK… IGITT..!!!

In der letzten Zeit habe ich sehr viel das Gefühl von vollständig ab dieser Welt zu sein, uralt und sackkonservativ… Viele Bereiche unserer gesellschaftlichen Entwicklung verstehe ich kaum mehr oder finde sie einfach grauenhaft und befremdend. Wenn ich morgens um 9 Uhr, 3 Mitarbeiter eines Trend Sport Geschäftes vor ihrem Laden stehen sehe, Zigi im Mund und Red Bull Dose in der Hand, da schaudert es mich.. Flüssige Stierhoden in Zuckerwasser zum 2. Frühstück.. Igitt… und das erste Frühstück könnte auch schon ein Zuckerwasser gewesen sein.. Mann/Frau muss ja schliesslich <auf Touren kommen>, nach den Anstrengungen, die freie Zeit totzuschlagen. Die flüssigen Stierhoden, konserviert in Farbstoff und Zucker, sind mittlerweile verbreiteter als Kuhmilch und fast schon billiger, dem Preiskampf im Lebensmittel-Detailhandel sei Dank…… Als wir vor kurzem, nach einem guten Partywochenende, eine verstopfte Kanalisation zu vermelden hatten, musste am Montag der Schachtdeckel geöffnet werden und die ganze Sosse roch doch wirklich nach flüssigen Stierhoden… Obwohl wir selber keine Energie Drinks verkaufen.. Solche Sachen geben mir dann sehr zu denken.. 

Das der Mensch gerne beschissen wird, ist klar, aber was zum Beispiel im Immobilienmarkt mittlerweile abgeht, geht über mein Auffassungsvermögen. Hinter dem Haus, einer Altliegenschaft mit Investitionsbedarf, in dem ich (noch) wohne, wurde in den letzten 13 Monate ein neues Haus hochgezogen, das das ganze Quartiergefühl extrem verändert. Die Farbe des Hauses ist in einem Neutrumston, der sogenannten Null Farbe gehalten, die Balkongeländer sehen aus wie Schweinepferche und die Fenster erinnern in ihren Proportionen an einen Festungsbau aus der Zeit des Reduits. Obendrauf prangt, für mein Gefühl einen Stock zu hoch, eine Attika Wohnung für 1.2 Millionen Franken, die sicher als erstes verkauft wurde, aber nichts mehr als eine Wohnung mit 5 Zimmern, Küche und 2 Badezimmern ist. Sicher, der Bau ist im Minergiestatus gebaut und die 7 Wohnungen wurden alle verkauft.. aber der schale Nachgeschmack, dass hier eine Chance für eine gelungene Intergration in ein altes Quartier vertan wurde, bleibt. Das neue Selve Quartier wird ja nun immer wirklicher und auch immer klarer wird, dass da wieder eine Chance vertan wurde..  Wie so vielen Orten in dieser Stadt in den letzten 20 Jahren. Der erste Eindruck auf unsere Stadt wird nun ein, auch im Minergiestatus gebautes?, Band aus Beton, längs der Geleise sein, etwas aufgelockert durch den Selve Tower. In den nächsten Wochen werden die Plastic Planen und die Gerüste entfernt und es wird kein schöner Anblick werden.

Dafür haben wir nun viele Remax Schaufenster, wo man sich die Träume des Wohneigentums oder was davon noch übrig geblieben ist, anschauen kann und sich davon überzeugen kann, das man ohne geerbtes Geld sicher nicht mehr zum Haus- oder Wohnungsbesitzer werden kann. Viele Objekte sind zu teuer und vielfach gehen sie an die Meistbietenden und das ist sowieso das Perverseste am ganzen. Die Mieten sind auch hier in der Region mittlerweile ziemlich satt und die Tendenz ist steigend. Dafür kann sich der einfache Bürger jetzt auch Spargeln aus Peru, Litschi`s aus Südafrika und Schweinsfilet am Dienstagmittag leisten, da der Preiskampf im Detailhandel an allen Fronten geführt wird. Bei.. ich habe vergessen bei welchem Anbieter, gibt es die Tage einen Laptop für Fr. 199.- und kürzlich sah ich in einem Inserat einen 2000 Watt Staubsauger mit Zubehör für Fr. 29.90… Da bleibt mir zwischendurch die Kehle trocken und manchmal beelendet mich das ganze nur noch. Schicken sie einmal einen Kugelschreiber in einem kleinen Paket nach China.. da werden Fr. 29.90 knapp reichen.

Nun, dafür dürfen wir dieses Wochende abstimmen und unsere Zukunft mitbestimmen und weil unser Leben so anstrengend ist dürfen wir dann auch aperölen am Samstag morgen und die  Zuckerwasser Aktionen bei div. Lebensmittelhändlern ausnutzen, sie haben ja bis Samstag 17.00 Uhr Zeit dazu, sollte dies nicht reichen, fahren sie an eine Tankstelle, dort gibt es ja alles auf die schnelle…

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