Januar 2013

DIE TAGE DAZWISCHEN SIND NICHT DIE SCHÖNSTEN, ABER SIE SIND NUN VORBEI

Morgenstund hat Gold im Mund.. ein uraltes Sprichwort, das schon <dr Grossvatter uf dr Geisle chlepft hett> ging mir nicht aus dem Kopf als ich heute Freitag 4. Januar 2012, für mein momentanes zeitgefühl,  schon frühmorgens unterwegs war um in meiner Büro Höhle diesen Text zu schreiben. Für mich ist heute ein halber Freier Tag, nach der vollen Packung mit Altjahres Konzerten und Silvester Big Bang, der zweite Tag zum etwas über den Deckelrand zu schauen… ah, Zeitunglesen, könnte man ja auch noch. Das habe ich gestern dann kurz gemacht, hat aber gar nichts gebracht, es ging alles neben mir vorbei, nur die Silvesterberichterstattung dieses Blattes fand ich jetzt auch nicht gerade ein Burner. Aber was solls, wenn dann nächsten Dienstag die Kehrichtabfuhr noch unseren Container geleert hat, ist der Silvester 2012 entgültig Geschichte und das ist gut so. Über 600 Leute in einem Haus abfeiern zu lassen, ist für uns jedes Jahr eine grosse Herausvorderung und wie andere Jahre, ging es auch dieses Jahr ohne irgendeine Gewaltszene und ohne Kotze! Wenn wir um 08.00 Morgens den Laden schliessen, sind wir abgekämpft, die Füsse schmerzen und man will eigentlich nur noch nach Hause. Erst am nächsten Tag, nach ein paar Stunden Schlaf, realisiert man, was da genau abging und wir sind dann froh, das alles gut gelaufen ist und das wir nur etwas verwirrt, aber nicht andersweitig geschädigt sind.

In diesen Tagen zwischen Weihnachten und dem Ende der Feiertage hängt alles ein wenig schief in der gegend herum und schöner als sonst ist es keinesfalls. Morgens um 08.30 war die Thuner Innenstadt noch nie besonders berauschend, aber heute war es schlicht und einfach nur Tristesse wohin das Auge reicht. Eine lose Gruppierung von Mobiltelefon süchtigen steht zusammen vor dem Swisscom Shop und wartet auf einlass, früher dran waren die Junkies, sie kommen schon vollgepumpt mit Herion von der Drogenabgabe, in Minutenabständen fahren die Lastwagen von Voegele Shoes, Ex Libris, H&M neue Betäubungsmittel in die Fussgängerzone weil ja jetzt überall SALE angeschrieben ist und alles wegg muss. Früher dachte man bei SALE an Spanien, Stockfisch in Salz gepöckelt, an Salinen an der Küste von Andalusien und so… heute scheinen alle zu wissen, das SALE heisst: Es gibt gute Ware zum halben Preis und wer die gute Ware zu vollem Preis im November oder Dezember gekauft hat, ist vollblöd.

Irgenwie geht es heute grundsätzlich nur noch um Konsum und was da täglich an Werbung auf uns losgelassen wird grenzt an Wahnsinn. Wer bitte soll das alles verbrauchen in einer Gesellschaft wo jeder mehr als genug von allem hat? Konsum macht nur beschränkt glücklich und der Konsument muss dann auch irgendwann die Dosis erhöhen um zum kleinen Glück zu finden. Das Leben in einer Materiellen Welt kann sehr hohl sein, klar haben wir die Möglichkeit am Samstag nachmittag, einfach so, einen 130 cm Flat Screen Fernseher für  Fr. 588.-  aus dem Interdiscount zu tragen, ohne vorher irgendeinen Prospekt zu studieren, ohne irgendeine Bedenkfrist, einfach die Kreditkarte zu zücken. Nur, was da nach der Inbetriebsnahme des Fersehers über diesen Bildschirm läuft, muss dann auch zuerst ertragen werden. 105 Sender die alle die gleiche Geistige verelendung senden, ist kein Fortschritt, definitiv nicht. Ich habe seit 2 Jahren auch so einen tollen Ferseher (104cm, Fr. 1020.- damals..) den ich eigentlich nie brauche, weil schon das aufstarten der Digital TV Box 10 Minuten dauert, Swisscom sei seelig.. und der Konsum der angebotenen Programme schlicht und einfach zeitverschwendung ist. Als Spiegel geht der Fernseher gut durch, er verdoppelt meine Festbeleuchtung und die Lämpli sehen sehr schön aus, als Spiegelbild.. Nur hätte ich bei Glas Troesch ein solches Spiegelglas für Fr. 150.- auf Mass zuschneiden lassen können und hätte erst noch recourcen geschont.

Recourcen schonen ist ein guter Vorsatz für das neue Jahr, weiter werde ich das kleine, feine, nicht übersehen und meinen Weg weiter gehen. Das Jahr 2013 wird ein gutes werden, auch für sie. Hold the Line!

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