Januar 2009

NEUE ENERGIE, ALTE ZÖPFE UND LEERE FLASCHEN.. SO FÄNGT AUCH DAS 2009 GANZ NORMAL AN, WARUM AUCH NICHT….

Das es mit dem neuen Jahr vorwärts geht, spürte man schon am 22. Dezember 2008. Die erdrückende Energielosigkeit des ausgehenden Jahres war plötzlich wie weggeblasen und
das Licht war schon am 2. Tag nach der Wintersonnenwende voller Hoffnung und bescherte uns einen majestätischen Sonnenuntergang über der Stockhornkette. Es war schon fast unheimlich schön wie das letzte Goldene Licht hinter dem Gurnigel in einem Blauen Schwarz verschwand, unbemerkt von den, im Stau stehenden, Autofahrer/innen, die ihre Weihnachtsferien dazu missbrauchen die Umwelt noch mehr zu belasten. Uns sind leider solche wichtigen Ereignisse wie Wintersonnenwende schlicht nicht mehr bewusst, zu sehr sind wir mit dem zusammenraffen und dem festigen unserer <Material World> beschäftigt, mit dem Höhepunkt, dem Konsumorgasmus um die Weihnachtszeit… In den nordischen Ländern werden diese Feste noch richtig gefeiert, es werden alte Lieder gesungen, es wird getanzt und viel getrunken zu ehren des neuen Lichtes, des neuen Jahres. Alte Bräuche, die uns fehlen, hier kennen wir ja noch knapp die erste Strophe von Stille Nacht und dann ist ende Feuer in Sachen Singen, wohl darum kann eine 23 Jährige Disco Tussie aus der Oberlangenegg mit einem der belämmersten Lieder die es in diesem Land je auf Tonträger gab, einen Nationalen Quotenhit landen… kein wunder müssen die Schweizer soviel trinken.

Getrunken wurde über die Festtage nicht wirklich schlecht, die Krise scheint noch in der Virtuellen Phase stattzufinden…. Was aber die Auswirkungen wirklich sein werden, steht in den Sternen, allen Experten scheint klar zu sein, das die Finanzkrise eine reale Wirtschaftskrise mit sich bringen wird und das sicher am Anfang die armen Menschen auf unserem unsolidarischen Planeten am härtesten betroffen werden. Die Globale Wirtschaft, und da gehört die Schweiz definitiv dazu, wird die Gunst der Stunde zu nutzen wissen und die Arbeitsplätze die sie in den letzten paar <guten Jahren> geschaffen hat wieder aufheben und den Arbeitnehmer/innen das Gefühl geben, das alle in gleichen Krisenboot sitzen und alle keine wirklich sichere Schwimmweste tragen. Auch wir als Kleinkrämer hatten ein gutes 2008, mit guter Auslastung im Gastrobereich und einigen echten Kassenhauern….

Bezüglich des neuen Jahres, wage aber auch ich als alter Jäger und Fallensteller keine Prognose. Ich rechne mit weniger Interessierten Musikkonsumenten/innen, dies aus verschieden- en Gründen, und einer umlagerung des Geschäftes in den Gastrobereich, weil auch, oder vor allem, in Krisenzeiten das Hirn betäubt werden muss….. und das auch schon in Jungen Jahren.  (Ich weis….Ich weis….. der Jugendschutz..) Musik interessierte Menschen wird es in naher Zukunft zwangsläufig immer weniger geben, weil sich die Hörgewohnheiten mit der Digitalen Tonträger Verbreitung vollständig geändert haben. Klar wird grundsätzlich mehr Musik gehört, aber der/die Konsument/in weis schon lange kaum mehr was er/sie da hört, und zudem muss er/sie fast gar nichts mehr zum ausbau der Digitalen Musiksammlung beitragen, die Mp3 Files warten nur auf den doppelten Mausklick. Beliebigkeit auf der einen Seite und sichere Werte auf der anderen Seite… Mit einem halbtoten Joe Cocker wird man im März 2009 20.000 <Musikfans> an das Snowpen Air auf die Kleine Scheidegg locken… und es wird funktionieren, With a little Help from my Friends von den Medien, die dafür alle VIP Pässe für sich und ihre Partner/innen erhalten, inkl. 2 Übernachtungen in einem 4 Sterne Hotel in Grindelwald und noch ein paar Werbe Goodies zum abrunden.

Klar fehlen nicht diese Konzertbesucher/innen an den Konzerten unbekannter Bands, aber unbekanntes bleibt unentdeckt, weil es ja so verdammt viele Bands gibt  und alle einen ähnlichen Auftritt auf MySpace haben. Demokratisierung ist die eine Seite des Mediums, die andere heisst aber einfach Überflutung. Über unseren Mailsurfer kommen pro Tag um die 30 Mails mit fast 100 MySpace Links, <hinein>… Da die Welt durch das World Wide Web zu einem Dorf wird, erhalte ich Nasenflöten Orchester aus Flensburg, sowie Tierschutz Strassen Musik Aktivisten aus Grönland angeboten, die Ich per Mausklick anhören kann oder auch nicht….. Delete..Delete..
Solange Mails verschicken fast Gratis ist, wird die Sinnlose Verbreitung von Sondermüll sicher nicht aufhören. Die Spamlawine habe Ich ziemlich im Griff und auch Viagra wird mir kaum mehr angeboten und mit der Mailadresse sucks@mokka.ch landen wir z.b. im Spamfilter der Steuerverwaltung, was auch nicht wirklich ganz schlecht ist.  Zu bedenken ist natürlich der Umstand, das ich ein alter Sack bin, der froh ist das er noch einen Briefkastenschlüssel am Schlüsselbund hat… einer der Mails noch ausdruckt, wenn es drum geht eine Zahlung mit komplizierten Nummern auszuführen oder Details eines Konzertablaufs an Drittpersonen delegieren zu müssen, weil ihm Digital manchmal einfach zu Unverbindlich, zu Oberflächlich ist und er die Spielkonsolen Generation als dermassen unzuverlässig wahrnimmt…das sind dann die richtigen, modernen Generationenkonflikte. Hey MC du chunsch de im Fau nid drus.. u was machsch da mit dim Fotokopierer..???

Vielleicht müsste ich auch langsam daran denken einen Account auf Facebook einzurichten um mir täglich vor Augen führen zu können das ich wirklich Freunde habe… wirkliche Freunde die per Mausklick mein Ego aufpolieren und die dann in der Not an meinem Schicksal teilnehmen
können, per Mausklick, und um der Jugend zu zeigen, das auch ich dabei bin, etwas verstehe von ihrer Welt. Noch ist es nicht zu spät… Ewige Jugend, ewige Vitalität und überschäumende Kreativität werden von einem Kulturmanager erwartet und wenn er, wie ich, als Autodidakt, langsam in die Materie hineinwuchs und keinen Hochschulabschluss oder eine Kulturmanage- ment Ausbildung vorweisen kann, sowieso. Mit meinem Bildungsnachweis und  meiner Erfahrung aus 23 Jahren Clubmanagement, könnte ich heute noch knapp Einsatzleiter der Einkaufswagen einsammler im Konsumtempel Westside werden oder bei Railclean die Veloabstellplätze am Bahnhof Thun mit dem Gebläse putzen, nnnnnnhhhh… nnnnnhhhhhhh… denn frühenglisch gab es während meiner Schulzeit auch noch nicht…

So bleibt mir auch 2009 fast nur das Verweilen als Hausclown hier in diesem trümmligen Etablissement in der kleinen Stadt am Rande der grossen Alpen, was natürlich einer eventuellen Biografie nicht wirklich entgegenkommt, wer liest schon eine Biografie von einem der über 20 Jahre am gleichen Projekt arbeitet.. und der zudem seit über 50 Jahren im gleichen Ort lebt ?
Aber wer liest überhaupt..??? In der Schweiz steht ein Buch durchschnittlich 22.4 Jahre im Büchergestell…!! ob es je gelesen wurde..?? darüber sagt die Statistik leider nichts, aber man kann davon ausgehen das mehr als die hälfte aller Bücher nie gelesen wurden. Ähnlich ist es bei CD Sammlungen, da ist auch die hälfte und mehr in den letzten 10 Jahren nie gehört worden, somit könnte man diese Scheiben eigentlich weggschmeissen oder verschenken, mit betonung auf könnte man… In den Küchen ist die Problematik ähnlich. Ich zum beispiel habe ca. 12 Thè Sorten und 2 Chinesische Thèkrüge in einem Schrank, dazu Thégläser mit speziellem Unter sätzen und Pressen für den Zitronenschnitz.. aber trinke nie, aber nie Thè…!!  Paradoxes aus dem Leben wird es wohl immer geben, denn niemand steht so im Leben wie er es möchte.

Das neue Jahr bietet also wiederum vielschichtige Veränderungsmöglichkeiten für uns alle..
wir müssen es nur packen und uns zwischendurch mal einen Tritt in den Arsch geben oder geben lassen.. unsere Lebenslügen anschauen und uns nicht scheuen unbekannte Gebiete zu erforschen, weitergehen und nicht zu fest retour sehen…. Jeder Tag ist unsere neue Chance,
jeder neue Tag gibt uns die möglichkeit Fehler vom Vortag nicht zu wiederholen und so stetig weiterzukommen, Step by Step auf dem verzweigten Lebensweg, der uns gegeben wird. Das kleine sehen, Freude gewinnen aus dem unmittelbaren, aus dem erreichbaren, ist auch etwas sehr empfehlenswertes und etwas was mir am meisten hilft meine, manchmal grosse, Arbeitslast
zu ertragen und dabei auch wirkliche Freude zu gewinnen.

Wir werden uns als CAFE BAR MOKKA auch im 2009 Treu bleiben, unseren eigenen Weg gehen und euch einladen uns auf gewissen Abschnitten zu begleiten.

ICH FREUE MICH AUF EIN WEITERES, ERFÜLLTES JAHR, HIER IN DIESEM MIKRO KOSMOS MIT ALL DEN MENSCHEN, DIE HOFFENTLICH VORBEIKOMMEN WERDEN UND ETWAS VON UNS WOLLEN.

LIEBE GRÜSSE AUS THUNESIEN SCHICKT EUCH EUER

MC ANLIKER HÜTER DER REALEN UNTERHALTUNG, MASTER OF REALITY MOKKA THUN

CAFE BAR MOKKA

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