März 2009

WENN DER MC DEN FRÜHLING SPÜHRT, WIRD DER CLUB ZUM CHAOSPLATZ… GESCHICHTEN DIE AUF EWIG VERBORGEN BLEIBEN WERDEN UND RAUCHEN IST AB 15. JUNI 2009 AUCH BEI UNS IM CLUB NICHT MEHR… MC`S GEDANKEN ZUM MÄRZ 2009

Irgendwie spühre ich den Frühling, aber meinem Alter entsprechend nicht mit einer Dauerer rektion oder übermässigem Interesse an meinen weiblichen Mitmenschen… Nein, mir geht einfach meine Umgebung auf den Sack, der lange Winter, der mittelmässige bis flaue Geschäftsgang unseres bescheidenen Businesses in den letzten 2 Monaten, meine Mitarbeiter /innen, ich mir selber und..und…und… Mein Büro ist genau wie die Mailbox, zugepappt mit Material aus der ganzen Welt, geschickt von Menschen die immer noch meinen, das Livemusik eine der angesagtesten Sachen unserer Zeit ist und die in ihrem Zweckoptimismus sachen am Telefon sagen wie: Guete Tag, ich verträte ä schampar luschtigi, jungi Band usem Aargau.. d`Jungs sind itze grad im Studio und mir wänd dänn so ä art CD Riläis Promo Tour mache und da isch doch ihres Lokal… oder : Hallo is da des Kaffe Mokka? A.. schön.. des is gued, das i jetzt grad auf anhieb jemanden am Tellefon habe.. weil, an anderenOrten mussi dann a parmal probieren…. wir san a Bänd aus Österreich und machen so Musik, wo noch schwer zu sagen ist, was es genau ist… u.s.w…. Und alle schicken einfach mal irgend einen Ramsch, den niemand hören will und kann und erwarten, das da jemand täglich voller Enthusiasmus den Briefkasten leert und sofort die beigelegte CD in den Player legt und sich an dieser tollen Kunstform erfreut…. Musik ist doch so etwas kreatives… Hey.. oder es wird erwartet das wir die ohne ende eintickenden Mails sofort bearbeitet und die angehängten 16 Myspace Links  sofort checken… Musik ist ja so etwas schönes… Also, alle Kanäle blockiert, die Konzerte mager besucht, die Motivation im Booking bereich geht gegen null…. und doch spühre ich den Frühling!

Ich kann mein Büro kaum mehr betreten vor lauter gelagerter Musik und den angesammelten Trophäen einer langen Konzertsaison.. Es muss nun gehandelt werden, handfest und nicht virtuell… Ich komme mir vor wie eine Vormenstruierenden Frau… alles nervt… Schreikrampf..!!!!
Alles muss raus.! Platz  zum Atmen schaffen, geistigen Raum ermöglichen…! Als erstes werden die Kisten und Säcke mit den Demo CD`s rausgehieft… es sind die der letzten 4 Monate, dann werden Instrumente in Kästen, Grafikbücher, Köffer mit Wertvollen Grafiken, Geschenke von auftretenden Musikern und weis nicht was alles rausgetragen, dann wird das 600 Liter Altpapierfass geleert und später  wird geputzt. Alle Sachen die ich in die Hände bekomme haben eine Geschichte, sind Emotionsgeladen und können nicht einfach weggeschmissen werden.. was mache ich mit der Bleistiftzeichnung meines Kopfes die mir eine Schülerin der Schule für Gestaltung geschenkt hat? was mit dem T-Shirt das extra für mich gemacht wurde? was mit den Geschenkten CD`s  die es im Laden nicht zu kaufen gibt, Limited Edition..? Es tauchen Prunk stücke auf wie die Verpackung eines Boxermantels von Everlast mit dem Logo der Olypischen Spiele Los Angeles 1980… oder Kassetten mit  Konzertaufnahmen von den Alpinisten, der Vorläufer Band von Stiller Has, von 1987… und, und… Ich schwanke in solchen Momenten zwischen Euphorie und Depression, weil einerseits alle diese Sachen eine Geschichte erzählen, aber andererseits mich auch sehr Müde machen, weil ich der einzige bin der die Geschichten erlebt hat, sie kennt und sich darum Interessieren muss. Warum eigentlich hüte ich das Erbe der Institution CAFE BAR MOKKA…. wird es je einen Menschen Interessieren was da war in all den langen Jahren..?

Archivator währe mir ein zu einsamer Job, obwohl der Job als Booker und Clubbetreiber auch schon geselliger war. Das wühlen in den alten Sachen ist halt immer auch ein wühlen in der eigenen Geschichte, da kommen die Episoden des Lebens hoch, man weis genau, bei der gelegenheit hat man ein trauriges Herz gehabt oder hier das Bild…. whau, das war die Zeit der wende zu noch besserem, der anfang eines Höhefluges… und plötzlich wird auch anderes aus der Zeit wieder hervorgespühlt und Bildlich ob man will oder nicht. Zuviel Geschichte heisst auch irgendwie, das man alt wird und wer will das schon..???

Nun habe ich also ein Chaos vom ausmass einer mittleren Bombenexplosion verursacht, habe zwar im Büro etwas Platz gewonnen, dafür alle flächen ausserhalb überstellt  und zwar so, das es einem fast schwindlig wird beim Gedanken das alles wieder irgendwo unterzu bringen. Am liebsten würde ich eine Flasche aufmachen und mich ertränken.. Chopf i Sand. Das war zu der Zeit aus der alle diese herumliegenden Erinnerungen stammen, durchaus normal und alltäglich, es konnte durchaus sein, das schon nachmittags die Jack Daniels Flasche kreiste und konische Zigaretten verbrannt wurden um dann um 21.00 Uhr zu merken, das man doch schon ziemlich breit war….. aber das lief unter Rock`nRoll.. und das war sexy… ja genau, Sex gab es damals auch noch richtig, irgendwie brachten wir alles besser durcheinander und somit wieder zusammen, damals.. und hatten erst noch mehr  Spass an der Sache als heute. Kreative Chaos beflügelten uns und auch die Neugierde der Konsumenten/innen war so ein Kick für uns. Die Geschichte mit dem Underground Clubs und der Livemusik war noch nicht ausgelutscht, es gab noch Hoffnung auf  Veränderung  und es gab den Glauben an einen Siegeszug der Schwestern und Brüder der Romantischen Verlierer..!!! Das in den 90zigern der Siegeszug eines Kapitalis- mus begann, den man vorher noch nie in dieser Reinen Form wahrgenommen hatte, war uns damals nicht wirklich bewusst. Ich z.b. lebte nach dem Motto: Ist dein Ruf mal ruiniert, lebst du völlig ungeniert..!!! und ich lebte gut damit. Reich wurden wir mit unserem Streben nach neuen Lebensformen nicht, aber das war auch nicht wichtig solange Mann/Frau Spass dabei hatte.

Das ein anderer Wind herrscht, merken wir nicht nur am zunehmend fehlenden benehmen unserer Gäste, nicht nur an der schleichenden Sozialen Verwahrlosung eines  nicht kleinen Teils unseres Volkes, nicht nur am zusammenkrachen der Finanzbranche mit allen Auswirkungen auf Kleinsparer/innen, Rentner/innen und vor allem Arbeitnehmer/innen… nein, es gibt da einen noch ganz andern Indikator für den neuen Lifestyle, der uns der Staat mit dem Bundesamt für Gesundheitswesen an der Spitze  aufdrängt. Ihr wisst es alle… Ab 1. Juli 2009 ist es aus mit rauchen in Restaurants, Discos, Konzertlokalen. Punkt fertig ! Jetzt erwarten natürlich viele vom alten, Kampferprobten, MC ANLIKER einen Feldzug gegen die Kantonale Volkswirtschafts dierektion, einen Heroischen Kampf gegen die Grosse Windmühle Staat…. Da muss ich leider alle entäuschen.. CAFE BAR MOKKA WIRD AB 15. JUNI 2009 RAUCHFREI SEIN. Klar könnt ihr im Sommer im Garten rauchen, das gibt uns auch noch eine art Schonfrist bis mitte Septem- ber, wenn wir den Clubbetrieb mit den Konzerten wieder aufnehmen. Wir werden keine Raucherkammer einrichten, weil das schon aus Gebäudetechnischer Sicht gar nicht geht und zudem eine recht unappetitliche Geschichte ist.. so Nikotin Süchtige Hardcore Raucher auf  3×2 meter..igitt..igitt…. zudem ist mittlerweile ganz Europa in der Gastronomie Rauchfrei. Die Zigaretten Automaten lassen wir vorerst stehen, die werden aber nur noch mit Jetons, die an der Bar gegen Vorweisung des Personal Ausweises, gekauft werden dürfen, funktionieren…. Zigaretten gibt es nur noch ab 18 Jahre. Sind wir ehrlich, das sind Elementare änderungen !

Nun geht es bis zum 15. Juni 09 noch ein paar Wochen und die Zeit nutzen wir gerne mit einem guten, aktuellen Konzertprogramm. Bis heute hat sich das Jahr 2009 noch nicht wirklich erfolg- reich in Scene gesetzt, zumindest  was die Eintrittszahlen betrifft. Ich hoffe das wir das noch ändern können, weil es auch für uns angenehmer ist gute Konzert zahlen abzurechnen. Das vorliegende Märzprogramm ist  voller Perlen, die zu fairen Preisen käuflich sind. Unser Club öffnet Mittwoch. Donnerstag und Sonntag um 20 Uhr, am Freitag und Samstag um 21.30 Uhr, der Eingang ist Hinten am Haus, die Türe ist zu den angegebenen Zeiten jeweils offen. (PUSH)

Die volle Information mit Musik, Bilder und Texten zu den Auftretenden Künstlern gibt es auf
WWW.MOKKA.CH.  Achtung: Wir haben keinen Account bei Facebook, zahlen unsere Rech nungen mit Bargeld, können kochen, wissen wann ein Kopfsalat im freien Land Saison haben kann, stinken beim scheissen, lüften aber danach…. das heisst also, das wir real existierende Menschen sind, und dafür bin ich Dankbar… und, gebt dem Yoda nicht zuviel Campari Soda..
Er ist auch nicht mehr der jüngste…

EINEN SCHÖNEN MONAT MIT VIEL SCHNEE UND SONNE, EINE ZEIT VOLLER WONNE,  DIE VASEN VOLLER TULPEN UND ..UND..UND… WÜNSCHT EUCH EUER

MC ANLIKER
MASTER OF TULIPS OVER THE SPRINGTIME
MASTER OF LISTEN THE MUSIC OF KIRAN AHLUWALIA
MASTER OF SIMPLE LIFESTYLE

CAFE BAR MOKKA

Allmendstrasse 14 | 3600 Thun
033 222 73 91
www.mokka.ch | www.amschluss.ch

home@mokka.ch |  INFOS | AGB

HAUPTSPONSOREN
PREISTRÄGERIN 2023
UNTERSTÜTZT VON