SUPERSCHURKEN
Das Herz der drei Superschurken ist gross- und in ihren Blues lassen sie die ganze tiefe Gefühlswelt einfliessen. Seit Mitte Nuller Jahre kennen sich Dadaz, Beni06 und Stude, zusammen gefunden im weltoffenen Biel, das die perfekte Lebensgrundlage für eher durchgeknallte Existenzen wie die ihren bietet. Wenn zwei Anti-Christen auf einen gottesgläubigen Freikirchler treffen, der seinerseits mindestens so sehr dem Teufel vom Karren gefallen ist wie seine beiden Kumpanen: Lord help me Jesus. Diese Musik, dieses Musik machen: ist ihr Leben, ist verflochten mit allen Teilen ihrer Leben. In den Mokka-Garten kommen die Superschurken mit ihrer neuen Platte: ein Destillat, von allem, was sie umtreibt. Die Intensität zuerst nicht vordergründig, ruhig angegangen- und dabei den Sog entwickelnd, in dem man als Zuhörer*in eingetaucht bleiben will. Im Duktus eines Gospel Blues Country Gemischs gehalten – getragen von einer weit schweifenden Gitarre und Dadaz eindringlicher Stimme- es sind Superschurken-Blues-Klassiker, die den Raum weit auftun. Die Gitarre von Dadaz: dreht in die Ekstase. Hinauf. Tiefer hinein. Und dann wieder sanft, fast beiläufig, und die Melodie trägt eine*n tagelang. Seine Stimme warm, sonor, liebend. Die Superschurken schreiben mit dieser Platte den Blues weiter, mit einer innigen Aufmerksamkeit der Musik gegenüber, und füreinander. Trost spendend. Mit einer Leichtigkeit tänzelnd, auch mal unbesorgt. Die Welt eine hoffnungsvollere machen. Am Konzert: sind sie eine Urkraft, eine zarte, wuchtige. Eklektisch im besten Sinn. Dadaz, zärtlich über seine Stratocaster gebeugt. Jeder einzelne für sich ein Ereignis, eine Offenbarung. Treiben dann nicht nur einfach vorwärts, sondern treiben an, hin zu einem besseren Ort. Hier möchte man für immer sein. Das ist das Gefühl, das die Umarmung der Superschurken gibt: überhaupt nicht alles ist gut, aber wir sind zusammen, wir sind uns nah, wir verstehen uns, und schauen zueinander.
LINE-UP: DADAZ: GEASANG, GITARRE | STUDE: BASS | BENI06: SCHLAGZEUG