SCHÖFTLAND
Die Berner Band SCHÖFTLAND sorgt für Gegensätze. In einer hektischen Welt, in der die Gegenwart schon beinahe im Überschall an uns vorbei fliegt, stehen ihre Songs wie eine Ruheinsel mitten im „Rush-Hour“ Verkehr. Da wird der gute alte Liebesbrief besungen, den Notebooks und iPhones schon fast aus unserem Wortschatz verdrängt haben. Da geht‘s um lebenslängliche Liebe und die Schwierigkeit den Zauber nicht zu brechen. Denn der Absturz ist nicht weit: „Das Eis ist dünn, der See ist tief – schreib mir einen Liebesbrief“. Das erste Album dieser interessanten Band trägt den Titel: „Der Schein trügt“ und es ist ein Album mit Tiefgang geworden. SCHÖFTLAND berührt mit seinen poetischen Texten in deutscher Schriftsprache. In den Liedern von Sänger Floh von Grünigen geht regelmässig die Welt unter und trotzdem überwiegt die Zuversicht. Es geht um die Ruhe nach dem Sturm. Es geht um Menschen und das Dazwischen. Die Musik von SCHÖFTLAND ist wie ein Gewitter an einem Sonntag im Herbst. Sie strahlt Wärme und Geborgenheit aus um einem im nächsten Augenblick mit Blitz und Donner aus Tagträumen zu reissen. SCHÖFTLAND macht Musik von derber Schönheit, mal mit kargen Harmoniumakkorden, trägen Baritonsaxmelodien, und schleppendem Kontrabass versetzt, dann wieder lustvoll zerrissen von ärmiger Stromgitarre und prügelnden Trommeln.