LUKA BLOOM
Der Singer-Songwriter Luka Bloom ist ein Überzeugungstäter. Einer, der die vergangenen zwanzig Jahre seines Lebens mithin seine gesamte Solokarriere, unter Aufbietung aller kreativen Energie darauf verwendet hat, gegen die grossen Leiden hienieden anzusingen. Gegen den Hass, gegen die Einsamkeit, gegen den Hunger und zuvorderst: gegen den Krieg. Luka Bloom, 1955 in Irland und daselbst in eines jener traditionell musikalischen Elternhäuser hinein geboren, kokettiert schon früh mit der Rolle des gitarrenbewehrten Wanderpredigers. Dennoch dauert es bis in die Achtzigerjahre, bis er sich endgültig vom Irish Folk Umzug seines Bruders Christy Moore löst. 1987 emigriert Luka Bloom nach Übersee, wo er sich seines Jugendtraums vom Singer-Songwriter besinnt. Gerade als sich dieser zu verwirklichen scheint – Luka Bloom also annähernd Pleite, aber dank zahlreicher Konzerte rundum glücklich ist – befördert eine Laune des Marktes sein charmant verstolpertes «I Need Love» in die Hitparaden. Luka Bloom avanciert über Nacht zum gefeierten Star, füllt die grossen Stadien von Brisbane bis Bristol und wird der ihm zugeteilten Rolle doch nie wirklich gerecht. Der Grund: Bloom ist zu aufrichtig, zu hintersinnig, zu bescheiden. Die Figur, die er heute abgibt, behagt ihm weit besser. Luka Bloom zieht trabantenähnlich seine Runden durch kleinere, intime Lokale, geht da gerne auf Tuchfühlung mit seinen Zuhörern und erfreut selbige alle paar Jahre mit einem neuen Strauss melodieseliger Balladen. Er ist jener Wanderprediger, der er immer sein wollte.