KUSH K
Kush K gehen seit einigen Jahren ihren sehr eigenen Weg in der schweizerischen Pop- Landschaft; einen wohltuend- experimentellen. Sie setzen auf dramaturgische Bögen abseits von narrativen Erwartungen, welche verbunden werden durch freies Spielen, auflösende Momente um am Ende ganz anzukommen. Ihr neues Album «Drum Therapy» ist eine Anleitung wie wir ins Leben zurückkommen, Verlust und wie es ist, wenn die Glückshormone zurückkommen, ein Gefühl von absoluter Furchtlosigkeit und lebendig sein, die Schnelligkeit und die Kürze des Lebens in voller Bewusstheit. «Drum Therapy» sind siebeneinhalb Zustände einer Haltung, die man vielleicht schon hätte erahnen können. Eine Haltung, welche auch in früheren Veröffentlichungen von Kush K schon spürbar war, sich aber versteckt hielt. Die Musik hätte durchaus ganz anders werden können, bloss: Im Nachhinein scheint alles so logisch und konsequent: ein Meisterwerk der Kontraste, weiche Kreise treffen auf harte Brüche, die Musik ist ernsthafter, aber weniger eindeutig, stringenter und doch verspielter. Es geht um Alles, aber niemand weiss, was das eigentlich ist, ausser vielleicht die Kontinuität ins Nirgendwo. Du bist so, so müde. Aber du bist entschlossen, es zu ertragen. In dir wächst die Fähigkeit zuzulassen, dass diese Müdigkeit jede Faser deines Gewebes durchdringt. Denn: Wenn die Kräfte grösser sind als du, kannst du entweder kämpfen, oder dich mit ihnen verbinden. «Drum Therapy» ist furchtlos. Catia Lanfranchis entwaffnende Stimme gleicht einem Mantel, der einen durch beängstigende Zeiten begleitet. Sie ermutigt dich, die Augen offen zu halten, in den guten und den schlechten Zeiten, und auch in den Zeiten dazwischen. Wenn du jeden Schlag, jedes Plektrum und jeden Tritt durch deinen Körper schiessen lässt, wirst du mit deinem ganzen Körper zuhören. Wenn du furchtlos bist, wirst du es wissen. Und wenn du es weisst, weisst du es.
LINE-UP: CATIA LANFRANCHI: VOC, SYNTHS, ORG | PAUL AMARELLER: DRUMS | FIONA FIASCO: GUITAR, BASS, VOC | JONAS ALBRECHT: BASS, DRUMS