JUPITER JONES
Wer den gewaltigen Unterschied zwischen Deutschpunk und deutschsprachigem Punkrock kennt, der wird zu schätzen wissen, dass JUPITER JONES sich auf die intensivere Seite geschlagen haben und nicht nur auf musikalische sondern auch textliche Tiefe großen Wert legen. Songtitel wie „Heute ist der erste Tag an dem ich mich offiziell alt fühle“ weisen die Richtung: Geteiltes Leid ist im Falle von JUPITER JONES halbes UND doppeltes Leid, aber eben im guten Sinne. Hamburger Punkrock-Gestus der Marke Dackelblut auf („Das zu wissen“) und im weiteren Verlauf wunderschön melancholischer Rock, der auch mal Berkeley- Färbung a la Samiam bekommt („Da leiden hier leiden“) und sich nicht ziert, an’s persönliche, ruhige Eingemachte zu gehen. Und man muss kein Gefühlsbonze sein, um zu wissen, dass es immer genau in den leiseren Momenten am meisten wehtut, wenn Zähne gezogen werden („Was anders war“). Natürlich ohne Betäubung. NICKI, SASCHA und DER HONT bewaffnen sich mit entwaffnendem Pop-Appeal, jeder Menge Philosophie jenseits der Jägerzäune dieser Welt, die keine Philosophie sein will, geschmackvollen Gastbeiträgen und natürlich dem allergrößten Attribut von JUPITER JONES – Aufrichtigkeit.