ALIF
Eine Neuheit in Thun :
1. Mokka Female Hip Hop Night
OumyN’Diaye, Minar Sall und Myriame Diallo gründen 1997 die erste weibliche Rap Band Senegals – Alif (der Name bedeutet: „befreiende Attacke der feministischen Infanterie“). Bis dahin war diese Szene komplett von jungen Männern beherrscht und Mädchen kamen in der Regel nur als Zuschauerinnen vor. Das änderte sich mit Alif schlagartig. Ende 1999 erscheint die erste Kassette, produziert und vertrieben vom Monopolverteiler in Dakar. Lizenzgebühren wurden nicht gezahlt, Verträge wie üblich in diesem Teil Afrikas nie eingehalten. Die rechte der Musikerinnen existierten ganz einfach nicht. Das Album sorgte musikalisch allerdings für Aufruhr und es folgten viele Einladungen sowie Interviews. Auf der Produktion VIKTIM rappten Alif z. B. über die Hausangestellten in Senegal, deren Situation durchaus an moderne Sklaverei erinnert.
Sofort ist das Land gespalten in Zwei Lager. Position eins: Alif ist eine unverschämte, unnötige Provokation, die am besten sofort verschwinden sollte. Position zwei: viele weibliche Fans konnte ihren Augen kaum trauen, dass nun endlich sogar Mädchen auf die Bühne steigen um einfach zu sagen was sie und viele andere dachten.
Respekt! Ihre männlichen Kollegen, ob grosse Rapstars oder unbekannte Künstler finden Alif bewundernswert und geben sich gern die Ehre die Truppe oder einfach nur die Chefin Myriame zu diversen Freestyles einzuladen. Nach zahllosen Versprechungen und Zusagen diverser „Helfer“ die nie eingelöst wurden, hat die Gruppe im Studio Yes in Dakar Dezember/Januar 2002 ihr 2. Album produziert. In Thun werden Alif von der Zürcher Djane Mad-Madam an den Plattentellern supportet, die auch die Hip Hop Party im Keller Beschallen wird.